Donnerstag, 30. Oktober 2014

Gustaf Philip Creutz, vom Dichter zum Diplomat Schwedens

Gustaf Philip Creutz starb am 30. Oktober 1785 im Alter von 56 Jahren in Stockholm und hatte nach sehr vielen Jahren im Ausland, nur noch die letzten beiden Jahre seines Lebens wieder in Schweden verbracht, als Freund von Gustav III. allerdings mit den höchsten Ämtern des Landes und unter großen Ehren. Als Creutz starb, war er nicht nur Kanzler der Universität Uppsala, sondern auch Kanzleipräsident, was im Grunde der Stellung eines Regierungschefs gleichkommt. Noch 1784 war der Diplomat mit ausgezeichneten Sprachkenntnissen auch in die Königliche Wissenschaftsakademie aufgenommen worden.

Gustaf Philip Creutz war am 1. Mai 1731 im finnischen Anjala zur Welt gekommen und hatte an der Universität Åbo (Turku) drei Jahre lang alte Sprachen studiert. Anschließend trat er dem Tankebyggarorden um Hedvig Charlotta Nordenflycht bei und übersetzte vor allem Bernard le Bovier de Fontenelle. Sehr bald begann er auch, unter dem Einfluss der französischen Aufklärung, eigene Werke zu schreiben, angefangen von Gedichten und über Novellen bis zu einer Oper. Nur zehn Jahre nach seinem literarischen Beginn und dem Höhepunkt des Erfolgs gab Creutz dann jedoch die literarische Laufbahn auf und wurde Diplomat.

Nachdem Gustaf Philip Creutz erst drei Jahre lang als Minister in Madrid gearbeitet hatte, kam er anschließend als Botschafter nach Paris. Allerdings vertrat er dort nicht die dominanten schwedischen Interessen, sondern er plante mit dem Kronprinzen eine Revolution und suchte dafür, unter anderem in Frankreich, die notwendige Unterstützung. Ziel des Komplotts war insbesondere die Macht des Königs zu halten und die schwedischen Freiheitsgedanken zu unterdrücken. Kurz bevor Creutz dann 1784 Frankreich verließ, unterzeichnete er noch mit Benjamin Franklin einen schwedisch-amerikanischen Freundschafts- und Handelsvertrag.


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Copyright: Herbert Kårlin

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