Samstag, 22. Juni 2013

Die S/S Ada Gorthon sinkt vor Öland

Am 19. Juni 1942 legte der schwedische Dampfer S/S Ada Gorthon in Luleå ab um Eisenerz nach Deutschland zu transportieren. Als das Schiff gegen Mittag des 22. Juni 1942 vor Öland war, wurde es plötzlich von zwei unbekannten U-Booten angegriffen und mit einem Torpedo versenkt. Da das Schiff innerhalb weniger Sekunden sank, starben 14 Besatzungsmitglieder und nur acht weitere Seemänner konnten sich an Land retten. Obwohl offensichtlich war, dass russische U-Boots das Torpedo abgefeuert hatte, was sich später durch Torpedoteile eindeutig beweisen ließ, erklärte sich die Sowjetunion unschuldig und teilte mit, dass es sich beim Abschuss um eine deutsche Provokation gehandelt hätte.

Die S/S Ada Gorthon war in keiner Weise für den Krieg gebaut, sondern entstand im Jahre 1918 in Holland, erhielt den Namen S/S Signe und konnte nach der Fertigstellung auf Grund des Ersten Weltkriegs nicht geliefert werden. Erst 1919 nahm der Dampfer dann seinen Dienst in Helsingborg auf. Noch im gleichen Jahr wurde das Schiff verkauft, erhielt für kurze Zeit den Namen Vettern und wurde erneut verkauft um in Norrköping den Namen S/S H. Unér zu erhalten, ohne jedoch unmittelbar wieder in Betrieb genommen zu werden, bis die Firma AB Gefion in Helsingborg den Dampfer kaufte und in S/S Ada Gorthon umbenannte. Unter dieser Reederei sollte das Schiff dann im Jahre 1942 auch verloren gehen.

Die Begegnung vor Öland war jedoch nicht die erste Kriegshandlung in die die S/S Ada Gorthon unfreiwillig verstrickt wurde, denn als sie am 8. April 1940 in Bergen lag und nach England aufbrechen wollte, okkupierte Deutschland Norwegen, was dazu führte, dass der Dampfer die Waren nicht mehr nach England liefern konnte, sondern das Schiff, von der deutschen Marine eskortiert, in Emden ankam und die Last dort gelöscht wurde. Dort wurde die S/S Ada Gorthon anschliessend mit Koks beladen, der für Halmstad bestimmt war. Dass das Schiff von den Deutschen nicht beschlagnahmt wurde, lag vor allem daran, dass das Land schwedisches Erz benötigte und diese Lieferungen nicht in Gefahr bringen wollte. Aber gerade eine Ladung Erz sollte dann auch das Verhängnis des Dampfers werden.


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Copyright: Herbert Kårlin

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