Sonntag, 28. Juni 2015

Freiherr Carl Sparre und Gustav III.

Als Carl Sparre am 28. Juni 1791 mit 67 Jahren in Stockholm starb, hatte er auf der einen Seite einen guten Ruf als Militär und Politiker, auf der anderen Seite wurde ihm jedoch Machtlust, Leichtsinn, Unzuverlässigkeit und andere negativen Eigenschaften nachgesagt, allerdings ohne schriftliche Beweise zu hinterlassen. Mit seinem schnellen Aufstieg, seinem Einfluss und seine Liebschaften hatte Sparre vielleicht auch nur die Eifersucht anderer auf sich gezogen.

Carl Sparre war am 6. Dezember 1723 in Stockholm zur Welt gekommen und wurde bereits im Alter von 16 Jahren von Carl Gustaf Tessin in der schwedischen Botschaft in Paris beschäftigt. Im Jahre 1741 wurde Sparre jedoch zurückgerufen um beim Russischen Krieg zu kämpfen. Nach der Teilnahme an zwei weiteren Kriegen war es Sparre gelungen bis zum Oberst aufzusteigen. Als aktiver Politiker der Hutpartei ernannte ihn Gustav III. dann 1773 zum Generalmajor und zum Oberstatthalter Stockholms, was zu bedeutenden Bautätigkeiten in Stockholm führte, insbesondere auf Norrmalm.

Als Gustav III. zu einer Italienreise aufbrach um dort in Florenz Karl Edvard Stuart zu treffen damit dieser den König in die Freimaurerloge einführe, andererseits Gustav III. Stuart seine Unterstützung bei der Rückeroberung des schottischen Throns zusichern wollte, verliebte sich Carl Sparre in die Frau Stuarts und begann mit ihr einen regen Briefwechsel, der sämtliche Pläne des Königs vereiteln konnten. Wieder in Schweden, tauchten dann jedoch bald Pamphlete in Stockholm auf in denen Sparre ein Verhältnis mit Julie Eckermann nachgesagt wurde, die sich in der Tat mehrmals auf dem Lustschloss Sparres aufgehalten hatte und einen sehr zweifelhaften Ruf als Spionin und Prostituierte hatte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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