Sonntag, 23. April 2017

Der Priester und Schriftsteller Gustaf Henrik Mellin

Gustaf Henrik Mellin wurde am 23. April 1803 als Sohn eines Priesters in Revolax (Revonlahti), dem heutigen Finnland geboren, wobei die Familie jedoch auf Grund der russischen Überfälle sehr früh die Heimat verlassen musste und zeitweise getrennt war. Diese Erfahrungen führten zu einem lebenslangen Russenhass bei Mellin, was sich auch deutlich in seinen literarischen Werken ausdrückt. Da die Eltern Mellins zudem sehr früh starben, wurde er vom Priester Frans Michael Franzén in Kumla erzogen. 1821 schrieb sich Mellin an der Universität Uppsala ein um sich ebenfalls zum Priester auszubilden. Im Jahr 1829 wurde Mellin dann zum Priester geweiht und erhielt eine erste Anstellung in Stockholm.

Auch wenn Gustaf Henrik Mellin sein Leben lang als Priester arbeitete, so lagen seine Interessen mehr bei der Schriftstellerei und bereits vor der Priesterweihe hatte er die Novelle Blomman på Kinnekulle veröffentlicht. In den folgenden Jahren folgten zahlreiche weitere Novellen Mellins, wobei sich der Schriftsteller vor allem auf historische Werke spezialisierte. Seine Bücher waren so beliebt, dass sie in der Regel in mehreren Auflagen erschienen und diese teilweise auch ins Deutsche übersetzt wurden. Die Novellen illustrierte Mellin selbst, was ihm auch den Ruf brachte ein geschickter Künstler zu sein.

Die enorme Produktivität des Schriftstellers Gustaf Henrik Mellin, der zudem über jedes Thema schreiben konnte, hatte natürlich auch eine Schattenseite, denn die Werke waren zu schnell geschrieben und sind oberflächlich gehalten, zumal Quellenforschung nicht Mellins Stärke war. Eines der bedeutendsten Werke Gustaf Henrik Mellins, der am 2. August 1876 in Norra Vram starb, war indes ein Zukunftsroman, der heute in die Sparte Science Fiction passen würde, denn er beschreibt ein zukünftiges Schweden, das von Russland besetzt ist und damit eine Widerstandsbewegung schuf, die der Schriftsteller August Blanche anführt und dem es in Sweriges sista strid letztendlich gelingt die Russen wieder zu vertreiben.


23. April 1800: Carl Israel Hallman und die schwedische Opéra Comique
23. April 1847: Erik Gustaf Geijer, der nationalistische Dichter Schwedens
23. April 1889: Die schwedische Prinzessin Eugénie
23. April 1889: Die Entstehung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens
23. April 1906: Der religiöse Dichter Anders Frostenson
23. April 1938: Anna Maria Roos, vom Schulbuch zum Drama und zum Kinderbuch
23. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
23. April 1942: Das nordische Folkbåt (Volksboot) läuft vom Stapel
23. April 1947: Christer Pettersson wird wegen Olof Palme Mord festgenommen
23. April 1967: Musik, Vergnügen und Essen im Stockholmer Nalen
23. April 1995: Das Statarmuseum in Torup bei Malmö

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen