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Sonntag, 30. April 2017

Die Walpurgisfeuer in Schweden

Auch wenn man bei den Feuern am Abend des 30. April in der deutschen Sprache grundsätzlich von den Walpurgisfeuern spricht, und im Schwedischen offiziell vom Valborgselden oder dem Valborgsmässobålet, so hat dieses Feuer sehr wenig mit der heiligen Walpurga zu tun, was sich auch dadurch ausdrückt, dass man in der schwedischen Umgangssprache weiterhin vom majbrasa, dem Maifeuer, redet und diese Tradition im Norden auf einen vorchristlichen Brauch zurückgeht, denn nach der nordischen Mythologie ist in dieser Nacht die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten am geringsten, weswegen man die Nacht fernhalten soll.

Wenn man daher in die vorchristliche Zeit des Nordens zurückgeht, so dachte man natürlich auch nicht an die Hexenverbrennungen, die erst das Christentum mit sich brachte, sondern mit dem Walpurgisfeuer sollte alles aus dem vergangenen Jahr, vor allem die negativen Erlebnisse, die Not des Winters und negative Gedanken verbrannt werden, damit man am nächsten Morgen ein neues Leben beginnen konnte, bei dem ein Strich unter alles Vergangene und alle Feindschaften gezogen wurde. Als der katholische Glauben in Schweden einzog, hat man sehr oft an den Plätzen dieser Feuer eine Kirche oder eine Kapelle gebaut, um zu zeigen wie mächtig der katholische Gott sei und die Walpurgisfeuer dem Aberglauben gehören.

Als dann der katholische Glaube durch den protestantischen ersetzt wurde, wurde das Walpurgisfeuer kaum noch mit der etwas brutalen Denkweise der Katholiken verbunden, sondern das Feuer war mit der Sonne, der Wärme und dem Frühling verbunden, hatte jedoch gleichzeitig noch die Eigenschaft die landwirtschaftlichen Tiere gegen die wilden Tiere jener Zeit zu schützen und alle bösen Kräfte fernzuhalten. Der schwedische Botaniker Carl von Linné schrieb noch 1749, dass die Bauern des Västmanlands am 30. April immer große Feuer machten und um die Scheiterhaufen tanzen, vor Freude, dass nun endlich der Sommer im Anzug sei. Man kann sich natürlich fragen, warum diese Feuer mit dem Schutz von Kühen, Schafen und Ziegen verbunden war, obwohl die Antwort einfach ist, denn am Folgetag wurde das Vieh auf die Weide gelassen, es fand also der schwedische Almauftrieb statt.


30. April: Die Walpurgisnacht in Schweden
30. April 1659: Graf Jacob Reenstierna als königlicher Beamter
30. April 1870: Maria Sandel, die erste Arbeiterschriftstellerin Schwedens
30. April 1909: Der studentische Karneval Chalmers Cortège
30. April 1910: In Göteborg findet der erste Chalmers Cortège statt
30. April 1926: Der schwedische Architekt Sten Samuelson
30. April 1929: Birger Sjöberg, vom Volkslied zum Modernismus
30. April 1946: Sven Nordqvist und die Phantasiewelt der Kinder
30. April 1946: Carl XVI. Gustaf Folke Hubertus, König von Schweden
30. April 1976: Die Hoola Bandoola Band
30. April 1982: Der Tag der schwedischen Flagge

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 15. Januar 2013

Der Tag der Tulpen in Schweden


Seit 24 Jahren wird in Schweden am 15. Januar jeden Jahres der Tag der Tulpen gefeiert, wobei die verschiedenen Farben der Tulpen das Symbol dafür sind, dass das Licht zurückkehrt und damit den ersten Hauch des kommenden Frühlings vermitteln. Die Tulpen, die man an diesem Tag geschenkt bekommt (oder selbst kauft), sind ein Zeichen des Lebens und der Energie, die die wachsenden Lichttage mit sich bringen. Und so ganz nebenbei belebt der Verkauf von Tulpen das Geschäft der zahlreichen Blumenhändler des Landes.

Schweden hält den Weltrekord wenn man die Menge der gekauften Tulpen mit der Menge der Einwohner vergleicht, denn allein zwischen Weihnachten und Ostern werden in Schweden rund 130 Millionen Tulpen verkauft, also 14 Stück pro Einwohner. Während man zu Weihnachten jedoch nur rote Tulpen anbietet und zu Silvester nur weiße, ist der 15. Januar der Auftakt für alle Farben des Frühlings. Auch wenn am ersten Tag der Tulpensaison ein Rekordverkauf stattfindet, so setzt der Verkauf von Tulpenbuketts noch bis Ostern fort um dann anderen Blumen Platz zu machen.

Unter den 6000 Tulpenarten, die es weltweit gibt, werden in Schweden etwa 400 Sorten angebaut, die auf Grund des Klimas allerdings über das ganze Land verteilt in gigantischen Gewächshäusern wachsen. Tulpen kamen erst im 19. Jahrhundert nach Schweden, als eine erste Kollektion an Tulpenzwiebeln der Darwintulpen von E. H. Krelage aus dem holländischen Haarlem importiert wurden und sich dann in sehr kurzer Zeit zur schwedischen Lieblingsblume entwickelten, zu Blumen, die in der Vase in der Regel eine Woche lang ihre volle Pracht behalten.


15. Januar 1986: Josef Högstedt, der beliebte Lyriker Pälle Näver
15. Januar 1987: Der mysteriöse Tode von Carl Algernon
15. Januar 2005: Sven Christer Swahn, von der Lyrik bis Science Fiction

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 25. März 2011

Der Waffeltag in Schweden

Kaum jemand denkt beim 25. März daran, dass vor genau 57 Jahren das erste Mal das Farbfernsehen in Schweden vorgestellt wurde, aber nahezu jeder Schwede denkt am 25. März an den Waffeltag (våffeldagen), nicht zuletzt deshalb, weil seit einer Woche privat, im Radio und im Fernsehen in irgendeiner Weise über Waffeln geredet wird.


Bis zu welcher Zeit der Waffeltag in Schweden zurückgeht, weiß niemand so genau. Sicher scheint jedoch, dass er mit Maria Verkündigung zusammenhängt und daher neun Monate vor dem Weihnachtstag gefeiert wird.

Früher wurde Maria in Schweden allgemein als Vår fru (unsere Frau) bezeichnet, was im Volksmund zu Vårfrudagen wurde und in manchen Gegenden des Landes im Dialekt Vafferdagen ausgesprochen wurde, was fast wie Våffeldagen klingt. Ob dies auf einer Tatsachen beruht oder eine Legende ist, bleibt indes ungewiss. Soweit sich jedoch auch ältere Leute in Schweden zurück erinnern, ist es auf jeden Fall Tradition am 25. März Waffeln zu essen, üblicherweise mit Marmelade und Schlagsahne, auch wenn man in den letzten Jahren immer mehr Abwandlungen zu dieser traditionellen Weise des Waffelessens findet.

Eine andere Legende berichtet auch dass der Waffeltag der erste Frühlingstag in Schweden ist und die hellere Jahreszeit einleitet. Die hellen Waffeln sind daher das Zeichen der Änderung, der Stärke der Natur und die Rückkehr der Zugvögel.

25. März 1902: Sten Broman, ein schwedisches Original
25. März 1954: Massiver Widerstand gegen das Fernsehen in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Pferdesport in Göteborg