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Sonntag, 6. November 2016

Der Gustav Adolfsdagen in Schweden

Nur einigen wenigen Königen Schwedens ist es gelungen so lebendig in den Köpfen der schwedische Bevölkerung zu bleiben wie Gustav Vasa und Gustav II. Adolf, denn um beide legendären Könige wurde geradezu ein Kult geschaffen, den Nicht-Schweden nur schwer nachvollziehen können. Gustav II. Adolf, der am 6. November 1632 bei der Schlacht in Lützen getötet wurde, erhielt nicht nur einen eigenen Jahrestag an dem auch die schwedische Flagge gehisst wird, sondern an seinem Todestag, und nur an diesem Tag, wird auch in fast ganz Schweden ein Backwerk mit seiner Silhouette verkauft, das an diesem Tag sicher eine Million mal über den Ladentisch der Konditoreien geht.


Der Gustav Adolfsdagen wurde in Schweden am 6. November 1832 erstmals gefeiert, da sich der Todestag zum 200. mal jährte. Sicher kann man sich fragen, warum gerade ein König, der in ganz Europa Schrecken verbreitete, diese große Ehre bekam, aber um dies zu verstehen, muss man nur die Kulturgeschichte Schwedens des 19. Jahrhunderts betrachten, denn in diesem Jahrhundert sah sich Schweden als Großmacht und Großreich, das seinen Ausgangspunkt bei den Wikingern und den alten nordischen Göttern suchte. Gustav II. Adolf war genau in diesem Bestreben sehr aktiv gewesen und im 19. Jahrhundert wollte man nichts mehr als diese Zeit wieder neu aufleben lassen, was sogar zu einem eigenen architektonischen Stil in Schweden führte.

Der Gustav Adolfsdagen wird insbesondere in Göteborg und Uppsala sehr groß begangen, denn Gustav II. Adolf hatte Göteborg gegründet und der Universität Uppsala sehr bedeutende Summen geschenkt, aber auch in Stockholm, und selbst in Finnland, und in nahezu allen Städten Schwedens denkt man an diesem Tag an den König. Während man an der gehissten Flagge vielleicht noch unbemerkt vorbeigehen kann, so kann man das Backwerk Gustav Adolfsbakelse auf keinen Fall übersehen, denn auch wenn das Gebäck Anfang des 20. Jahrhundert in Göteborg erstmals verkauft wurde, so findet man heute eine der Versionen in ganz Schweden. Und jedes Backwerk ist mit einer Silhouette des Königs in Schokolade oder Marzipan verziert.


6. November 1632: Gustav II. Adolf, König von Schweden
6. November 1853: Der schwedische Philosoph Samuel Grubbe
6. November 1894: Der schwedische Künstler Axel Fridell
6. November 1907: Gustav Jonsson und das Kinderdorf Skå
6. November 1926: Der schwedische Ministerpräsident Carl Swartz
6. November 1962: Örnulf Tigerstedt und die rechte schwedische Literatur Finnlands
6. November 1964: Hans von Euler-Chelpin erhält den Nobelpreis in Chemie
6. November 2011: Der schwedische Architekt Carl Nyrén

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Der Nobeltag (Nobeldagen) in Schweden

Der sogenannte Nobeltag (Nobeldagen) gehört in Schweden zu jenen wenigen Tagen des Jahres in denen landesweit die schwedische Flagge gehisst wird. Am Todestag des Erfinders und Chemikers Alfred Nobel wird seit dem 10. Dezember 1901 nicht nur regelmäßig der Nobelpreis vergeben, sondern im ganzen Land werden auch private Nobelfeste arrangiert an denen sehr gutes Essen geboten wird und der Champagner fließt, gleichzeitig mit der Liveübertragung des offiziellen Festes. Der Nobeldagen ist auch der einzige Tag des Jahres in dem man das Nobelmuseum in Stockholm kostenlos besuchen kann.

Genau genommen gibt es nicht nur einen Nobeltag, sondern auch eine Nobelwoche, denn die Preisträger kommen, mit Familie, in der Regel schon einige vor dem Nobeldagen in Stockholm an und verbringen eine Woche in der schwedischen Hauptstadt. In dieser Woche halten die Empfänger des Nobelpreises auch ihre mit dem Preis zusammenhängende Vorlesung zum Thema das ihnen zum Nobelpreis verhalf. Die Preisvergabe mit dem folgenden Bankett im Stockholmer stadshus ist lediglich der Höhepunkt des Aufenthalts auf den in ganz Schweden deutlich aufmerksam gemacht wird. Der Nobeltag ist in Schweden so wenig zu übersehen wie der Nationalfeiertag, das Luzienfest oder Weihnachten.

Am Fest des Nobeltages nehmen rund 1300 geladene Gäste teil, wobei die Mitglieder des Königshauses als Ehrengäste empfangen werden und Jimmie Åkesson, als einziger Parteiführer des Landes, grundsätzlich ausgeschlossen wird. Auch wenn die meisten Gäste mit Frack oder Abendkleid erscheinen, so ist es auch vollkommen normal mit einer der schwedischen Volkstrachten zu erscheinen. Nach dem Bankett und den Reden der Preisträger setzt das Fest im Goldenen Saal fort, ein Ereignis das das Staatsfernsehen grundsätzlich in live überträgt und dabei nahezu den Zuschauerrekord schlägt, nur von dem Eurovision Song Contest noch deutlich überholt.


10. Dezember 1748: Johan Adam Tingstadius, ein Bischof als Orientalist 
10. Dezember 1787: Der Naturwissenschaftler Conrad Quensel
10. Dezember 1896: Alfred Nobel, der Erfinder des Dynamits
10. Dezember 1898: Emil Kléen, der dekadente Poet des 19. Jahrhunderts
10. Dezember 1900: Die letzte Hinrichtung in Västerås
10. Dezember 1909: Selma Lagerlöf erhält den Nobelpreis der Literatur
10. Dezember 1981: Nelly Sachs und die Gedichte zur Flucht des jüdischen Volkes
10. Dezember 2006: Christer Fuglesang, der erste Schwede im All

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 30. April 2013

Der Tag der schwedischen Flagge

Der inoffizielle Tag der schwedischen Flagge wurde bereits am 6. Juni 1916 von Artur Hazelius im Stockholmer Skansen eingeführt, wobei Hazelius hierbei mehrere Gedanken miteinander verband. Zum einen war er ständig auf der Suche nach Festen, die möglichst viele Besucher ins Skansen zogen, zum anderen wollte er die nationale Bewegung, die um diese Zeit in Schweden herrschte, ausnutzen um auf einen Nationaltag vorzubereiten und er wollte den Gustafsdagen in Erinnerung an Gustav Vasa besonders hervorheben.

Aber auch wenn die heutige schwedische Flagge bereits seit 1906 existiert, da in diesem Jahr die Union zwischen Norwegen und Schweden aufgelöst wurde und daher eine neue Flagge benötigt wurde und Artur Hazelius ihr 1916 nicht nur eine bedeutende Rolle gab, sondern seine Idee auch dazu führte, dass in schwedischen Haushalten bei wichtigeren Festen Tischflaggen eingeführt wurden und später die Wimpel und die Fassadenflaggen erschienen, so gab es in dieser Zeit weder einen Tag der schwedischen Flagge, noch einen Nationaltag.

Erst am 30. April 1982 entschied sich das schwedische Parlament einen Tag der schwedischen Flagge einzuführen, und im gleichen Zug auch einen Nationaltag und so nebenbei auch die Tage festzulegen an denen die Nationalflagge gehisst werden darf, die Flaggentage. Mit dieser Reform entstand jedoch nicht nur der Nationaltag Schwedens und der Tag der schwedischen Flagge, sondern an diesem Tag werden auch in ganz Schweden diejenigen Personen willkommen geheißen, die im Vorjahr die schwedische Staatsbürgerschaft erhielten. Seit  der Nationaltag im Jahre 2005 zum Nationalfeiertag ernannt wurde, sind diese drei Ereignisse kaum noch auseinanderzuhalten, obwohl es sich in Wirklichkeit nach wie vor um drei verschiedene Ereignisse handelt.


30. April: Die Walpurgisnacht in Schweden 
30. April 1946: Carl XVI. Gustaf Folke Hubertus, König von Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 12. März 2011

Kronprinzessin Victoria hat Namenstag

Am 12. März jeden Jahres feiert Kronprinzessin Victoria ihren Namenstag, der nicht nur in Stockholm, sondern in ganz Schweden Beachtung findet. An diesem Tag können die Bevölkerung Stockholms und seine Besucher sich für etwa eine Stunde lang im inneren Borggården des königlichen Schlosses aufhalten, die Ankunft der Musikkapelle und die Wachablösung verfolgen und etwa 20 Minuten lang der schwedischen Kronprinzessin Victoria zujubeln.

Der Namenstag der Kronprinzessin gehört zu den 17 offiziellen Tagen Schwedens an denen die schwedische Flagge im ganzen Land gehisst werden soll. Wer daher zwischen Malmö und Kiruna unterwegs ist, wird an diesem Tag nicht nur an allen öffentlichen Gebäuden, sondern auch in sehr vielen Gärten des Landes die schwedische Flagge entdecken und auch das eine und andere Fenster sehen, in dem kleinere schwedische Fahnen und Wimpel zu sehen sind.

Während jedoch zu Mittsommer und am schwedischen Nationalfeiertag nahezu alle, die eine schwedische Flagge besitzen, diese auch an ihrem Mast hochziehen, verliert der Flaggdag (Flaggentag) bei Ereignissen des schwedischen Königshauses mehr und mehr an Bedeutung, was auch Victorias Beliebtheit und ihr medialer Einsatz nicht ändern können.

12. März 1871: Oscar Hedström und die Erfolgsmotorräder der USA
12. März 1882: Victoria, der verschobene schwedische Namenstag

Copyright: Herbert Kårlin