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Montag, 6. Juni 2016

Die Regierungsreform des Jahres 1809

Auch wenn der schwedische Nationaltag erst seit 1983 gefeiert wird, so geht er auf drei sehr wichtige Ereignisse zurück, denn am 6. Juni 1523 wurde Gustav Vasa zum König gewählt, am 6. Juni 1809 wurde von König Karl XIII. die bedeutendste Regierungsreform Schwedens unterzeichnet und am 6. Juni 1974 wurde auch die jüngste Regierungsform Schwedens unterschrieben. Mit welchem der Daten der Nationaltag tatsächlich in Verbindung zu bringen ist, bleibt daher eine Diskussionsfrage. Das logische Datum wäre vermutlich der 6. Juni 1809, denn an diesem Tag ging ein Teil der Macht des Königs auf den Reichstag über, was der erste Schritt zum modernen Schweden war.

Die Ursache der Regierungsreform des Jahres 1809 ist zum einen dabei zu suchen, dass man die Diktatur des Königs Gustav III. für immer brechen wollte, zum anderen aber auch nicht zur Freiheitszeit zurückkehren wollte, als der König kaum eine Entscheidungsgewalt hatte und die Mitglieder des Reichstags durch Bestechungen nur das eigene Wohl im Sinne hatte, was das Land ebenfalls in schwere Probleme stürzte. 1809 wollte man daher eine Reform schaffen, die die Macht des Königs eindeutig regelte, aber auch  dem Reichsrat eine klare Aufgabe schuf, die dem Volke zu Gute kommen sollte.

Das Ergebnis der Regierungsreform des Jahres 1809 war daher, dass dem König zwar die Leitung des Landes übertragen wurde, jedoch nur in Zusammenarbeit mit Ministern und Staatssekretären. Das Steuerrecht wurde in seinen Grundlinien ganz dem Reichstag übergeben, die Rechtsgebung wurde in mehrere Bereiche aufgeteilt, bei der der König nur über die wirtschaftliche Linie allein entscheiden konnte und die Rechtsprechung unterlag ab 1809 dem Obersten Gerichtshof, dessen Mitglieder allerdings vom König ernannt wurden. Natürlich erhielt der König dadurch weiterhin eine bedeutende Machte, aber das Staatssystem war nun in vier Bereiche geteilt, die eine eindeutig Aufgabe hatten, eine Grundlage, die auch bei der Reform des Jahres 1974 weitgehend beachtet wurde.

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 15. August 2015

Die Nationalflagge der Samen

Auch wenn die Samen über keinen eigenen Staat verfügen, sondern mittlerweile lediglich als Volksgruppe anerkannt werden, so verfügen sie seit dem 15. August 1986 über eine eigene Flagge, die offiziell elfmal im Jahr gehisst wird um besondere Ereignisse in der Geschichte der samischen Geschichte hervorzuheben. Aber noch heute ist dieses Ereignis nur in wenigen Orten im Norden zu beobachten, denn sobald man sich von den Dörfern der Samen entfernt, spricht man nur sehr wenig über die Samen, da die Geschichte in diesem Fall weder für Finnland, noch für Norwegen, Schweden oder auch Russland sehr glorreich aussieht, was sich bereits an dem früher üblichen Ausdruck Lappen, statt Samen, sehr deutlich zeigte.


Die Flagge der Samen wurde von Astrid Båhl gezeichnet, wobei diese bei der Wahl der Farben sowohl auf die traditionellen Farben der samischen Kleidung zurückgriff, als auch auf die Symbole des Volkes und sich zudem vom Gedicht Paiven parneh (Die Kinder der Sonne) des samischen Dichters Anders Fjellner inspirieren ließ. In der Flagge der Samen findet man alle Elemente, die das Leben symbolisieren, die Gewächse, das Wasser, das Feuer und die Sonne. Keine Flagge der anerkannten Staaten beinhaltet eine so starke Aussage wie diese Flagge, die jedoch zu den am wenigsten bekannten Flaggen weltweit gehört.

Während die Entscheidung über die samische Flagge bereits 1986, während der Konferenz des samischen Volkes in Åre, fiel, konnte der Nationaltag der Samen erst ab dem 6. Februar 1992 gefeiert werden, denn über diesen wurde erst während der 15. Konferenz der Samen in Helsingfors (Helsinki) entschieden. Als die wichtigsten Flaggentage der Samen gelten daher natürlich der 6. Februar und der 15. August jeden Jahres, von Mittsommer abgesehen, das nicht nur für die Schweden einer der wichtigsten Tage  des Jahres ist, sondern seit ältester Zeit den wichtigste Feiertag der Samen ausmacht.


15. August 1247: Sigtuna, die Dominikaner und die Mariakyrkan
15. August 1794: Elias Magnus Fries, der erste schwedische Fachmann für Pilze
15. August 1901: Der Vorname Estelle und Prinzessin Estelle von Schweden
15. August 1954: Stieg Larsson, der Erfolg kam nach seinem Tod
15. August 1982: Der schwedische Biochemiker Hugo Theorell
15. August 2004: Sune Bergström und der Nobelpreis in Medizin
15. August 2011: Sif Ruud, noch mit 85 auf der Bühne des Dramaten

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Dienstag, 30. April 2013

Der Tag der schwedischen Flagge

Der inoffizielle Tag der schwedischen Flagge wurde bereits am 6. Juni 1916 von Artur Hazelius im Stockholmer Skansen eingeführt, wobei Hazelius hierbei mehrere Gedanken miteinander verband. Zum einen war er ständig auf der Suche nach Festen, die möglichst viele Besucher ins Skansen zogen, zum anderen wollte er die nationale Bewegung, die um diese Zeit in Schweden herrschte, ausnutzen um auf einen Nationaltag vorzubereiten und er wollte den Gustafsdagen in Erinnerung an Gustav Vasa besonders hervorheben.

Aber auch wenn die heutige schwedische Flagge bereits seit 1906 existiert, da in diesem Jahr die Union zwischen Norwegen und Schweden aufgelöst wurde und daher eine neue Flagge benötigt wurde und Artur Hazelius ihr 1916 nicht nur eine bedeutende Rolle gab, sondern seine Idee auch dazu führte, dass in schwedischen Haushalten bei wichtigeren Festen Tischflaggen eingeführt wurden und später die Wimpel und die Fassadenflaggen erschienen, so gab es in dieser Zeit weder einen Tag der schwedischen Flagge, noch einen Nationaltag.

Erst am 30. April 1982 entschied sich das schwedische Parlament einen Tag der schwedischen Flagge einzuführen, und im gleichen Zug auch einen Nationaltag und so nebenbei auch die Tage festzulegen an denen die Nationalflagge gehisst werden darf, die Flaggentage. Mit dieser Reform entstand jedoch nicht nur der Nationaltag Schwedens und der Tag der schwedischen Flagge, sondern an diesem Tag werden auch in ganz Schweden diejenigen Personen willkommen geheißen, die im Vorjahr die schwedische Staatsbürgerschaft erhielten. Seit  der Nationaltag im Jahre 2005 zum Nationalfeiertag ernannt wurde, sind diese drei Ereignisse kaum noch auseinanderzuhalten, obwohl es sich in Wirklichkeit nach wie vor um drei verschiedene Ereignisse handelt.


30. April: Die Walpurgisnacht in Schweden 
30. April 1946: Carl XVI. Gustaf Folke Hubertus, König von Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 6. Februar 2013

Der Nationaltag der Samen in Schweden


Auch wenn man in der Liste der schwedischen Flaggtage den 6. Februar vergebens sucht, so wird man in vielen Teilen Schwedens an diesem Tag nicht nur die schwedische Flagge im Wind wehen sehen, sondern neben ihr noch eine weitaus weniger bekannte Flagge entdecken, die für das gesamte Sápmi, das Land der Samen, eine sehr große, wenn bisher auch nur symbolische, Bedeutung hat, denn es handelt sich um die Flagge der Samen.

Während der 15. Konferenz der Samen in Helsingfors (Helsinki) im Jahre 1992 entschied die Mehrheit der samischen Vertreter den 6. Februar zum Nationaltag der Samen zu ernennen und diesen Tag in ihrem gesamten Gebiet zu feiern. Das erste Mal wurde dieser Nationaltag am 6. Februar 1993 im Rahmen des Internationalen Jahres der Indigenen Völker in Jokkmokk gefeiert um sich von dort aus im Laufe in nahezu 20 Jahren über ganz Schweden auszubreiten.

Heute wird der Nationaltag der Samen nicht mehr nur in Nordschweden gefeiert, sondern auch zahlreiche Städte des Landes haben sich der Bewegung angeschlossen und hissen am 6. Februar nicht nur die samische Flagge, sondern es wird an einem öffentlichen Platz auch das Lied Sámi soga lávlla gesungen, das Nationallied der Samen, das Isak Saba im Jahre 1906 schrieb und von Arne Sörlie vertont wurde. Die samische Flagge vereint vier Farben, wobei Grün für die Natur und die Gewächse steht, Blau für das Wasser, Rot für das Feuer, die Wärme und die Liebe und Gold für die Sonne. Der Nationaltag ist auch der einzige Tag im Jahr wo man in ganz Schweden Joiks hören kann.


6. Februar 1900: Rudolf Värnlund, der unverstandene Arbeiterliterat
6. Februar 1914: Der letzte politische Machtbeweis der schwedischen Könige

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. September 2011

Gustav Vasa, der berühmteste König Schwedens

Am 29. September 1560 starb der schwedische König Gustav Vasa im Alter von 64 Jahren im Stockholmer Schloss. Kaum ein anderer König Schwedens hat einen so nachhaltenden Eindruck hinterlassen wie Gustav Vasa, der am 12. Mai 1496 geboren wurde und 37 Jahre lang über das Land regierte und dabei einige der bedeutendsten Reformen durchsetzte, die sich selbst auf das heutige Schweden noch auswirken, nicht zuletzt aber auch deshalb, weil er der erste König war, der ein vereintes schwedische Reich regierte.

Auch wenn man bei Gustav Vasa als erstes an den Vasalauf denkt, an den schwedischen Nationaltag, an die Befestigung von Vadstena oder seine Revolte gegen die Kirche als er Katarina Stenbock heiratete, so hat er eine weitaus wichtigere Entscheidung für die heutige schwedische Monarchie gefällt. Gustav Vasa schuf nämlich die Königswahl ab und führte die Erbmonarchie ein. Gleichzeitig schuf er das bürokratische Zentralsystem, das man als einen Vorläufer der heutigen Regierung betrachten kann.

Allerdings verliefen all diese Schritte nicht harmlos, denn Gustav Vase setzte mit aller Macht seine Vorsätze durch und beseitigte rücksichtslos jeden Kritiker oder Widersacher. Seine Intelligenz sagte ihm jedoch wann er Gewalt anwenden konnte und wann er zur Diplomatie greifen sollte. Dies ermöglichte ihm schließlich auch, an Stelle des Papstes, das Oberhaupt der schwedischen Kirche zu werden und die Besitztümer der Kirche in sein Reich einzuverleiben. Den Bauern gegenüber, die in seiner Zeit die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten, trat er als einfacher Lehrvater auf und konnte dadurch die Landschaft effektiver gestalten, wodurch der Adel besser versorgt werden konnte ohne die Bauern zu schädigen und zum Aufstand zu bringen.

29. September 1306: Birger Magnusson und das Håtunaleken
29. September 1985: Ein antroposophisches Krankenhaus in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 6. Juni 2011

Der schwedische Nationaltag

Wer in Schweden vom 6. Juni spricht, denkt an erster Linie an den schwedischen Nationaltag, der an diesem Tag gefeiert wird, auch wenn dieser Tag erst am 6. Juni 1983 zum Nationaltag erklärt wurde und dann 2005 auch zum Feiertag aufstieg. Bis zu diesem Zeitpunkt war der 6. Juni nur der Tag der schwedischen Flagge und sollte an Gustav Vasa erinnern, der am 6. Juni 1523 zum König von Schweden gekrönt wurde.


Warum der Tag der schwedischen Flagge zum Nationaltag und schließlich zum Feiertag wurde, hat vermutlich mehrere Gründe. Zum einen war Schweden eines der wenigen Länder weltweit, die keinen Nationaltag hatten und dies international einen sehr schlechten Eindruck machte, und zum anderen wollte die Regierung einen Tag schaffen, der das Land und seine Geschichte besonders würdigte. Gleichzeitig wollte man am Nationaltag allen, die im vorhergehenden Jahr die Staatsbürgerschaft erhielten, eine bleibende Erinnerung bieten und ihnen zu Ehren den Tag zu einem besonderen Ereignis machen. In vielen Orten des Landes findet für die Neuschweden am Nationaltag auch ein zusätzliches Fest statt an dem sie offiziell willkommen geheissen werden.

Der 6. Juni hat in Schweden jedoch in vieler Hinsicht eine Bedeutung, denn nicht nur dass am 6. Juni 1523 Gustav Vasa gekrönt wurde, am selben Tag des Jahres 1654 verzichtete die schwedische Königin Kristina auf ihren Thron, am 6. Juni 1809 unterschrieb das schwedische Parlament eine Regierungsreform, die den Schweden, unter anderem, die Pressefreiheit und die Redefreiheit garantierte und 1916 wurde dann zu Ehren von Gustav Vasa der Tag der schwedischen Flagge eingeführt.

6. Juni 1973: Jackie Arklöfs Weg zum Verbrecher
6. Juni 2003: Der Ostindiensegler Götheborg wird vom Stapel gelassen

Copyright: Herbert Kårlin