Sonntag, 31. März 2019

Theodor Odelberg, der erste Landwirtschaftsminister Schwedens

Theodor Odelberg kam am 21. Dezember 1874 als Sohn eines Politikers und Gutsbesitzers zur Welt und studierte nach seiner Hochschulreife im Jahr 1869 an der Landwirtschaftsuniversität Ultuna. Im Jahr 1873 übernahm er das Mustergut des Vaters und setzte insbesondere auf die Milchproduktion, Gemüse, Tabak und die Herstellung von Branntwein. Parallel hierzu engagierte sich Odelberg in der Kommunalpolitik, was dazu führte, dass er 1889 den Direktionsposten im neu eingerichteten Landwirtschaftsamt erhielt und zehn Jahre später auch zum Regierungspräsidenten der Region Gävlesborg ernannt wurde.

Als am 31. März 1900 das Landwirtschaftsministerium geschaffen wurde, war es geradezu selbstverständlich, dass Theodor Odelberg, der Besitzer eines Mustergutes mit langjähriger landwirtschaftlicher Erfahrung, zum Staatsrat und zum ersten Landwirtschaftsminister Schwedens ernannt wurde. In dieser Eigenschaft setzte sich Odelberg für eine vollkommene Reformation der Land- und der Forstwirtschaft ein, wobei er dabei insbesondere die Haltbarkeit im Auge hatte, aber auch die Rationalisierung bei kleineren Gütern. Odelberg setzte auch Gelder für die Forschung in landwirtschaftlichen Fragen ein und hat damit den Weg zur modernen Landwirtschaft geschaffen.

Aber auch nachdem im Jahre 1905 eine Sammelregierung entstand, die sich aus verschiedenen Parteien zusammensetzte um die Auflösung der schwedisch-norwegischen Union durchzuführen und Theodor Odelberg von seinem Ministeramt zurücktrat, arbeitete der Politiker bis zu seinem Tod am 15. Februar 1938 weiterhin an der Verbesserung der Landwirtschaft. Auch wenn sich Odelberg als sehr konservativer Politiker zeigte, der die Sparsamkeit des Staates an die erste Stelle setzte, so unterstützte er die Ausbildung in der Landwirtschaft und versuchte die Qualitätssteigerung durch die Vergabe von Prädikaten zu erreichen.


31. März 1412: Der schwedische König Albrecht von Mecklenburg
31. März 1712: Anders Johan von Höpken und der Weg zur Macht
31. März 1757: Freiherr Gustaf Mauritz Armfelt
31. März 1891: Ester Blenda Nordström und der schwedische Enthüllungsroman
31. März 1897: Erik af Edholm wird Chef der Königlichen Oper und des Dramaten
31. März 1914: Dagmar Lange wird zu Krimiautorin Maria Lang
31. März 1914: Maria Lang, die vergessene Krimiautorin
31. März 1928: Die Stockholmer Stadtbibliothek (Stockholms stadsbibliotek)
31. März 1936: Die schwediche Sängerin Birgit Carlsson, bekannt als Towa Carson
31. März 1943:  Der Regisseur und Filmproduzent Roy Andersson
31. März 1945: Torgny Segerstedt und der Kampf gegen den Nazismus
31. März 1977: Kista Einkaufszentrum in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 30. März 2019

Der Reichsrat Claes Ekeblad der Jüngere

Claes Ekeblad der Jüngere kam am 30. März 1708 als Sohn eines Reichsrats gleichen Namens in Elbing zur Welt und studierte ab 1719 an der Universität Uppsala um, wie sein Vater, die Beamtenlaufbahn anzustreben. Nach Abschluss seines Studiums und einer damals obligatorischen Studienreise, die Ekeblad vor allem nach Halle führte, begann er im Reichsarchiv zu arbeiten, um jedoch bereits zwei Jahre später zum Kanzleikollegium zu wechseln. Ekeblad schloss sich in dieser Zeit auch der Hutpartei an, wie sehr viele junge Adelige jener Zeit, die sich damit erhofften eine politische Karriere zu sichern.

Die Rechnung Claes Ekeblads ging auf, denn 1738 wurde er Mitglied des geheimen Ausschusses und anschließend gehörte er zu jenem Kreis, der den Krieg gegen Russland plante. Als Ekelad am Neujahrstag 1741 auch noch die Tochter von Magnus Julius De la Gardie heiratete, war dem Politiker die politische Karriere endgültig gesichert, denn 1742 wurde er am französischen Hof der Nachfolger von Carl Gustaf Tessin und hatte damit den bedeutendsten Ministerposten Schwedens im Ausland erhalten. Im Jahr 1746 war Ekeblad dann einer der jüngsten Reichsräte aller Zeiten und ein Jahr später stieg er sogar zum zweiten Mann des Rates auf.

Dass Claes Ekeblad, der am 9. Oktober 1771 starb, trotz seiner zahlreichen Beziehungen keine bedeutende Rolle in der Geschichte Schwedens spielte, lag daran, dass ihm jede politische Weitsicht fehlte und er sich mehr auf eine aggressive Außenpolitik verließ, ohne indes hier die notwendigen Schritte zu leisten. Dieses Verhalten kann auch damit in Verbindung gebracht werden, dass Ekeblad mehr auf Grund seiner Beziehungen Karriere machte als durch tatsächliche Leistungen, aber auch damit, dass der Politiker Wissenschaft und Politik verknüpfte, ihm aber auch in der Wissenschaft weitgehend die nötigen Kenntnisse fehlten um langsichtige Entscheidungen fällen zu können.


30. März 1796: Johan Simmingsköld, ein homosexueller Schriftsteller im 18. Jahrhundert
30. März 1798: Torsten Rudenschöld, der Gründer der schwedischen Volksschule
30. März 1808: Gustaf Fredrik Gyllenborg, der Satiriker des 18. Jahrhunderts
30. März 1858: Arvid Nordquist, eine Erfolgsgeschichte Schwedens
30. März 1870: Axel Herrlin, Philosoph, Psychologe und Pädagoge
30. März 1888: Die Schauspielerin Anna Q. Nilsson
30. März 1920: Jan Olof Olsson, der historische Roman und Reiseschilderungen
30. März 1921: Die Glaskünstlerin Ingeborg Lundin
30. März 1926: Ingvar Kamprad und das schwedische Imperium Ikea
30. März 1933: Filip Månsson und die öffentliche Kunst Schwedens
30. März 1944: Pauline Brunius, die erste Frau, die das Dramaten leitete
30. März 1976: Dampferfahrt auf dem schwedischen See Mjörn

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Freitag, 29. März 2019

Die Regisseurin und Schauspielerin Catti Edfeldt

Catti Edfeldt kam am 29. März 1950 als Catharina Edfeldt in Gävle zur Welt und gehört zu jenen Frauen, die, trotz ihrer enormen Einsätze kaum bekannt sind, da sie nie in großen Rollen auf der Bühne stand. Dies begann bereits bei ihrer ersten Rolle in Olle Hellboms Film Barnen i Bullerbyn (Wir Kinder aus Bullerbü), aus dem Jahre 1960, denn Edfeldt ist dabei nicht einmal zu sehen, da sie nur die sprechende Rolle Lisas „spielt“ und über das Leben auf Bullerby erzählt. Erst vier Jahre später konnte man Edfeldt dann in Mai Zetterlings Älskande Barn erstmals vor der Kamera sehen, und weitere zwei Jahre später in Jan Troells Film Här har du ditt liv, beide Male jedoch nur in kleineren Rollen.

Catti Edfeldt zeigte jedoch auch nach diesen Erfahrungen als Schauspielerin wenig Interesse vor der Kamera zu stehen. Edfeldt wurde daher bald Teil des festen Teams um Olle Hellbom, wurde seine Regieassistentin und war verantwortlich für sämtliche Rollenbesetzungen der Astrid-Lindgren-Filme, die der Regisseur bis zu seinem Tod drehte. Später übernahm Edfeldt die gleiche Rolle unter Tage Danielsson und Lasse Hallström, der 1980 erneut die Bullerbü-Filme zum Leben erweckte. In all diesen Jahren sammelte Catti Edfeldt die Arbeit mit Kindern, vom Casting bis zur Rollenverteilung und den Bewegungen vor der Kamera. Bis heute ist es keiner anderen Regisseurin gelungen Kindern soviel Zuversicht mitzugeben wie Edfeldt.

Im Jahr 1988 machte Catti Edfeldt dann die Feuertaufe mit ihrem ersten eigenen Fernsehfilm Mimmi, der zu zahlreichen Aufträgen hinter der Kamera und und hinter den Kulissen führte. !994 kam dann der erste Kinofilm Edfeldts, wobei die Regisseurin auch hierbei natürlich auf Kinder setzte und Ulf Starks Kinderbuch Sixten verfilmte. Auch bei den folgenden Spielfilmen Edfeldts spielten Kinder die Hauptrolle, wobei sie jedoch von der Idylle Astrid Lindgrens immer mehr zum problematischen Aufwachsen in schwedischen Vororten überging, was der Regisseurin auch einige bedeutende Preise brachte.


29. März 1638: Die Kolonie Neues Schweden (Nya Sverige)
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der große Mystiker Schwedens
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der größte Mystiker Schwedens
29. März 1792: König Gustav III. will die Macht nicht teilen
29. März 1828: Der schwedische Künstler Edward Bergh
29. März 1832: Carl Rupert Nyblom, von der Romantik zum Realismus
29. März 1874: Die Schriftstellerin und Künstlerin Tyra Kleen
29. März 1915: Die Künstlerin und Designerin Sylvia Leuchovius
29. März 1924: Simon Boëthius, Politiker und Geschichtswissenschaftler
29. März 1965: GAN, Gösta Adrian-Nilsson, und die moderne Kunst Schwedens
29. März 1968: Der Tingstadstunnel, ein Tunnel unter dem Göta Älv
29. März 2006: Niklas Lindgren, genannt Hagamannen

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Donnerstag, 28. März 2019

Der schwedische Mathematiker Göran Dillner

Göran Dillner war am 26. April 1832 unter dem Namen Göran Olofsson als Sohn  eines kleineren Gutsbesitzers in Västnår zur Welt gekommen, besuchte zwischen 1848 und 1854 das Gymnasium in Östersund um sich danach an der Universität Uppsala einzuschreiben um dort Philosophie und Mathematik zu studieren. Bereits im Jahr 1863 legte Dillner dort mit einer Abhandlung in Mathematik sein Doktorat in Philosophie ab und wurde noch im gleichen Jahr Dozent in Mathematik.

Da Göran Dillner, der sich sehr intensiv für die Entwicklung der Mathematik in anderen Ländern interessierte und seine Reisestipendien nutzte um verschiedene Spitzenuniversitäten in Deutschland zu besuchen, sich als Reformator zeigte und die gesamte mathematische Ausbildung Schwedens an jene in Deutschland anpassen wollte, wurde er jedoch nicht unbedingt wohlwollend gesehen und dies verhinderte vermutlich auch lange, dass Dillner zum Professor ernannt wurde. Dies führte jedoch dazu, dass sich der Mathematiker über Jahre hinweg landwirtschaftlich tätig zeigte. Es sollte acht Jahre dauern bis Dillner wieder vom seinem Landgut nach Uppsala zog um dort eine Professur in Mathematik anzunehmen.

Auch wenn Göran Dillner, der am 28. März 1906 auf Sofienlund starb, keine bedeutenden mathematischen Theorien präsentierte, so war seine größte Leistung in diesem Fach seine Tätigkeit als Chefredakteur der Zeitschrift für Mathematik und Physik, die fünf Jahre lang erschien, denn in diesem Rahmen konnte er vor allem die Lehrer an Gymnasien erreichen, die seit etwa 1860 gezwungen waren ihre Schüler in mathematische Problemlösungen zu unterrichten. Als Dillner dann in Pension ging, zog er sich auf sein Gut Sofielund auf Värmdö zurück und widmete sich erneut der Landwirtschaft.


28. März 1760: Georg Adlersparre, zwischen Feldherr, Literat und Revolutionär
28. März 1800: Der Kunstsammler Axel Bielke af Åkerö
28. März 1882: Eigil Schwab, Künstler, Illustrator und Karikaturist
28. März 1888: Der Designer und Künstler Edvin Ollers
28. März 1893: Der schwedische Architekt Gustaf Clason 
28. März 1922: Olle Länsberg, der verschollene Autor Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson und die christliche Frauenliteratur Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson, eine schwedische Schriftstellerin
28. März 1953: Der erste Roman Tjärdalen von Sara Lidman wird ein Erfolg
28. März 1962: Joakim Lindengren, Kapten Stofil und Faktum

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 27. März 2019

Der Historienmaler Carl Stefan Bennet

Carl Stefan Bennet kam am 26. Mai 1800 als Sohn eines Hofmarschalls in Lyngby zur Welt und entschied sich im Alter von 17 Jahren für eine militärische Karriere. Nach einem Jahr an der Kriegsakademie wurde Bennet Fähnrich in der Svea Leibgarde und 1825 erreichte er dort den Rang eines Leutnants. Sein Interesse für Kunst kam für Bennet mit einem längeren Aufenthalt in Rom und Neapel von 1829 bis 1932,  wo er in den Kreisen um die Skulpteure Bertel Thorvaldsen und Bengt Erland Fogelberg umging und mit den Landschaftsmalerein von Joseph Vernet Bekanntschaft machte.

Nach seiner Rückkehr nach Schweden begann sich Carl Stefan Bennet mehr und mehr für die Malerei zu interessieren, auch wenn man bei seinen Gemälden aus dieser Zeit deutlich sieht, dass er in Italien nur eine minimale Ausbildung erworben und den Amateurstatus nicht überwunden hatte. Immerhin entstanden während der jährlich einige Wochen dauernden Militärübungen mehrere Zeichnungen zum militärischen Lagerleben, die Bennet als Lithographie veröffentlichte und damit ein Zeitdokument bilden. Bereits 1838 verließ Bennet dann als Kapitän die Armee um sich ganz der Kunst widmen zu können.

Nach seinem Abschied vom Militärdienst unternahm Carl Stefan Bennet, der am 27. März 1878 in Stockholm starb, Privatstudien in Malerei und begann vor allem italienische Landschaften und Stockholm zu malen, versuchte sich aber auch an Porträts, Tiermalereien und architektonischen Zeichnungen. Im Jahr 1844 wurde Bennet dann zum Hofmaler ernannt, obwohl seine Gemälde wenig Persönlichkeit ausdrückten und oft von Details überfüllt waren. Auch wenn die größte Sammlung der Werke Bennets in der Universitätsbibliothek in Uppsala zu finden sind, so ist der Künstler auch in der Nationalgalerie in Stockholm präsent.


27. März 1794: Die schwedisch-dänische Konvention von 1794
27. März 1805: Johan Murberg und der Erfolg der schwedischen Sprache
27. März 1868: Der Schriftsteller und Künstler Axel Emil Ebbe
27. März 1873: Der schwedisch-amerikanische Künstler David Edström
27. März 1904: Der erste Golfklub in Stockholm
27. März 1906: Der Energiekonzern E.ON in Schweden
27. März 1922: Die Öresundsvarvet in Landskrona geht in Konkurs
27. März 1940: Der schwedische Freiwilligen-Verband
27. März 1942: Laila Westersund, eine Karriere mit bereits vier Jahren
27. März 1966: Ragnar Josephson wird in Lund verewigt
27. März 1966: Ragnar Josephson, von der Poesie bis ins Dramaten
27. März 1989: Nordic Channel, der heutige Kanal 5 

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 26. März 2019

Die Künstlerin und Schriftstellerin Lenke Rothman

Lenke Rothman kam am 26. März 1929, alternativ am 28. März 1929, im ungarischen Kiskunfélegyháza in einer jüdischen Handwerkerfamilie zur Welt und hatte lediglich bis 1944 eine halbwegs normale Kindheit, denn 1944 marschierten die Truppen Hitlers im Ort ein, verpflichtete den Vater zur Zwangsarbeit und schickten den Rest der Familie nach Auschwitz, wo nur die junge Frau und ihr jüngerer Bruder als arbeitsfähig eingestuft wurden und die Mutter mit den weiteren sechs Geschwistern direkt in die Gaskammer geschickt wurden. Kurz vor Kriegsende kam Rothman ins Lager nach Bergen-Belsen, wo sie an TBC erkrankte, aber das Glück hatte bei Kriegsende ins Krankenhaus nach Malmö transportiert zu werden.

Lenke Rothman-Arnér verbrachte dann sechs Jahre im Krankenhaus und in Sanatorien bis sie 1951 eine Ausbildung in Malerei am Konstfack in Stockholm beginnen konnte. Über Nelly Sachs lernte die Künstlerin den Schriftsteller Sivar Arnér kennen, den sie 1959, nach einer Scheidung von Herman Abrahamsson, heiratete, ein Jahr bevor sie Künstlerin ihre erste eigene Ausstellung in der Sturegalleriet hatte und sie sich einen Namen als Künstlerin schuf. Während sich Rothman-Arnér die ersten Jahre über nur dem Malen widmete, begann sie in den 70er Jahren immer mehr auf Collagen und Kunstwerke überzugehen, die verschiedene Kunstrichtungen und Materien verbanden.

In sehr vielen Kunstwerken Lenke Rothman-Arnérs, die am 27. November 2008 auf Lidingö starb, findet man auch traumatische Erinnerungen aus ihrer Jugend, die geprägt von der Verfolgung der Juden und Krankheit sind. Rothman-Arnér zeigte sich ab den 80er Jahren als sehr vielseitige Künstlerin, die neben beeindruckenden Collagen und Skulpturen schuf, einige Bücher schrieb und Filme verwirklichte, die immer eine Verbindung zwischen der persönlichen Vergangenheit und der Zukunft waren, die Schrecken und Licht miteinander verbinden. Noch 2018 konnte man Werke von Rothman-Arnérs im Sörmlands Museum in Nyköping entdecken.


26. März 1747: Elis Schröderheim im Dienste von Gustav III.
26. März 1822: Die missglückte Ehrung von Karl XIII.
26. März 1828: Elisabeth Olin, die erste Primadonna Schwedens
26. März 1888: Elsa Brändström, der „Sibirische Engel“ aus Schweden
26. März 1914: Åke Grönberg, Schauspieler, Sänger und Regisseur
26. März 1920: Die schwedische Studentenzeitung Lundagård
26. März 1940: Christina Odenberg wird erster weiblicher Bischof Schwedens
26. März 1948: Die Osterkrawalle des Jahres 1948 in Stockholm
26. März 1948: Jugendrevolte in Schweden
26. März 1963: Das Stadtviertel Krämaren wird die Galerie Krämaren
26. März 2015: Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Tomas Tranströmer 

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 25. März 2019

Der Pianist und Komponist Erik Gunnar Malmström

Erik Gunnar Malmberg kam am 25. März 1892 in Uppsala zur Welt. Über seine Jugend und seine Ausbildung ist kaum etwas bekannt, denn 1913 schrieb er sich an der Universität Uppsala an der medizinischen Fakultät ein, verschwand jedoch ein Jahr später wieder aus der Liste der Studenten. Da Malmström auch nicht am königlichen Observatorium in Stockholm als Student zu finden ist, kann er seine musikalischen Kenntnisse nur auf privatem Weg, oder aber im Ausland, erworben haben. Nach einem einzigen Hinweis soll Malmström in den folgenden Jahren als Restaurant-Musiker gearbeitet haben, aber auch dies kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden.

Im Jahr 1918 zog Erik Gunnar Malmström nach Stockholm und vier Jahre später begann dann die offizielle musikalische Karriere Malmströms. Ab dieser Zeit arbeitete der Musiker in mehreren großen Kinos Stockholms als Kapellmeister, wobei seine Aufgabe hierbei nicht nur war ein Orchester während der Projektion von Stummfilmen zu führen, sondern Malmström war auch für die Kompositionen verantwortlich, musste also für jeden Film auch eine passende Musik komponieren, die seine Musiker dann einstudieren mussten. Auch wenn die Stummfilmzeit relativ kurz war, so war es Malmström, der hierbei die maßgeblichen Richtlinien in Schweden schuf, insbesondere bei amerikanischen Filmen.

Aus den 20er Jahren sind auch mehrere künstlerische Kompositionen des Musikers Erik Gunnar Malmström bekannt, unter anderem auch Kammermusik und Melodramen. In der gleichen Zeit entstanden Schallplattenaufnahmen mit Volksweisen bei denen Malmström auch als Dirigent des Nationalorchesters wirkte. In den 30er Jahren blieb Malmström überwiegend bei der Filmmusik, die sich jedoch radikal geändert hatte, da der Tonfilm völlig andere Ansprüche stellte als der vorhergehende Stummfilm. So wenig man über die ersten 30 Jahre des Musikers weiß, so wenig ist auch von den letzten Jahren des Musikers Erik Gunnar Malmström bekannt, der am 4. Februar 1961 in Stockholm starb, denn ab Ende der 30er Jahre verlieren sich die Spuren des Künstlers weitgehend.


25. März: Der Waffeltag in Schweden
25. März 1751: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
25. März 1784: Der schwedische Jurist Johan Gabriel Richert
25. März 1826: Die schwedische Künstlerin Wilhelmina Lagerholm
25. März 1902: Sten Broman, ein schwedisches Original
25. März 1954: Massiver Widerstand gegen das Fernsehen in Schweden
25. März 1975: Die schwedische Sängerin Sofia Karlsson
25. März 2008: Bengt Helldal, der fitte Arzt aus Falkenberg
25. März 2012: Der schwedische Spion Bertil Ströberg 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 24. März 2019

Die Tänzerin und Choreographin Birgit Åkesson

Birgit Åkesson kam am 24. März 1908 als Tochter eines Baumeisters in Malmö zur Welt und besuchte von 1929 bis 1931 die Schule der Tanzlehrerin Mary Wigman in Dresden, die damals den Ruf hatte mit dem klassischen Tanz zu brechen und ihre Schüler zu einem expressionistischen Tanz zu führen. Auch wenn sich Åkesson als begabte Schülerin zeigte, so fühlte sich die Tänzerin mit der Art des Tanzes, der Wigman einen weltweiten Ruf brachte, nicht zufrieden und sie suchte eine andere Möglichkeit des tänzerischen Ausdrucks.

Birgit  Åkesson entschloss sich nach Paris zu gehen und ihren Tanzstil zu finden indem sie vor allem auf ihren Körper hörte und die Kunst diesem Bedürfnis anpasste. Im Jahr 1934 präsentierte Åkesson dann ihre erste Choreographie im Théâtre du Vieux-Colombier i Paris. Die Vorstellung wurde von den Kritikern kaum beachtet, und es sollte noch bis 1951 dauern bis Åkesson bei einem Tanzfestival ihren Durchbruch als Tänzerin und Choreographin hatte. 1951 führte die Tänzerin zwei Solos auf, eines davon bei absoluter Stille. Åkesson hatte damit einen der ersten europäischen Avant Garde Tanz aufgeführt, was nahezu die gesamte Presse bejubelte. Der Tänzerin war es damit gelungen die führende Figur dieser neuen künstlerischen Tanzrichtung zu werden.

In den folgenden Jahren arbeitete Birgit Åkesson, die am 24. März 2001 in Stockholm starb, mehrere Choreographien, die an der Oper Stockholms aufgeführt wurden, teils eigene Werke, teils Werke, die in Opern integriert wurden. Åkesson gelang es in diesen Jahren die Formsprache und den freien Tanz auf der schwedischen Bühne einzuführen. Im Jahr 1967 verließt die Tänzerin plötzlich die Oper um nach den Wurzeln des Tanzes zu suchen, eine Reise, die Åkesson nach Afrika führte und die Künstlerin zur Überzeugung brachte, dass man in Europa den Kontakt zum ursprünglichen und natürlichen Tanz verloren hatte. Die Tänzerin Birgit Åkesson wurde auf diese Weise zur wissenschaftlichen Forscherin, die 1999 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Stockholm ausgezeichnet wurde.


24. März 1381: Katarina von Vadstena und der Namenstag Karins
24. März 1801: Der Erfinder Immanuel Nobel der Jüngere
24. März 1817: Fritz von Dardels schwedische Kulturgeschichte
24. März 1836: Die Opernsängerin Eufrosyne Abrahamson
24. März 1892: Die dänisch-schwedische Künstlerin Esther Gehlin
24. März 1938: Die schwedische Künstlerin Ulrica Vallien
24. März 1948: Sigrid Hjertén, Malen bis zur Psychose
24. März 1975: Streik der Waldarbeiter in Schweden
24. März 1979: Die regionale schwedische Skånepartiet (Schonenpartei)
24. März 2005: Mare Kandre und der moderne Frauenroman Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 23. März 2019

Der schwedische Architekt Sven Ivar Lind

Sven Ivar Lind wurde am 23. März 1902 als Sohn eines Betriebsleiter in Tidaholm zur Welt und begann nach seiner Hochschulreife im Jahr 1920 beim Architekturbüro Ernst Torulf zu arbeiten. Nur ein Jahr später begann Lind an der Technischen Hochschule in Stockholm Architektur zu studieren, ein Studium, das er 1926 abschloss. Noch im gleichen Jahr wurde Lind bei Gunnar Asplund angestellt, mit dem er auch später immer wieder zusammenarbeitete und dessen begonnene Werke er nach dem Tod Asplunds im Jahr 1940 beendete. Ab 1931 unterhielt Lind allerdings sein eigenes Architekturbüro in Stockholm.

Da Sven Ivar Lind zu den wenigen Architekten Schwedens gehörte, die auch Französisch sprachen und sehr gut mit der französischen Kultur vertraut waren, erhielt er bereits 1928 zwei größere Aufträge in Paris und in Amsterdam, auch wenn seine Pläne beim Bau des Bankhauses am Place Vendôme nicht in vollem Umfang berücksichtigt wurden, sondern die Fassade von einem französischen Architekten neu gezeichnet wurde. Dies hielt Lind jedoch nicht davon ab noch 1930 ein Architekturbüro in Paris zu gründen, was ihm letztendlich auch den Auftrag brachte den schwedischen Pavillon für die Weltausstellung in Paris im Jahr 1937 zu zeichnen, der ihn international als Architekten bekannt machte.

Vom Ruf des Architekten Sven Ivar Lind, der am 3. April 1980 in Danderyd starb, zeugt auch seine Ernennung zum Schlossarchitekten, so dass er ab 1959 für das Schloss in Stockholm und an 1962 auch für das  Schloss Drottningholm verantwortlich wurde. Der Besucher Stockholms kann im Stockholmer Schloss die Veränderungen Linds im Burggarten sehen, und natürlich auch in den Kellergewölben, also der Schatzkammer und der Livrustkammaren, die deutlich seine klaren Linien zeigen und gerade dadurch Details und Ornamente besonders hervorheben. Dem Schloss Drottningholm gab Lind seinen wohnlichen Charakter, was man leider nur im Inneren des Schlosses feststellen kann.


23. März 1703: Cajsa Warg, die bekannteste Köchin Schwedens
23. März 1759: Anders Ljungstedt, ein Leben in der Fremde
23. März 1792: Carl Georg Brunius, ein Priester als Architekt und Kunstkenner
23. März 1810: Der schwedische Künstler Carl Gustaf Qvarnström
23. März 1845: Abraham Rydberg, vom Großhändler zum Wohltäter
23: März 1854: Örebro wird bei einem Brand nahezu vollständig zerstört
23. März 1862: Tor Hedberg und der psychologische Roman
23. März 1904: Der pazifistische Baptist Helge Åkeson
23. März 1929: Die finnlandschwedische Künstlerin Eva Acke
23. März 1962: Der Tag des Nordens und der Vertrag von Helsinki von 1962
23. März 1980: Abwicklung der Kernenergie in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 22. März 2019

Der schwedische Schriftsteller Gustaf Regnér

Gustaf Regnér kam am 11. Oktober 1748 als Sohn eines Priesters in Fivelstad im Östergötland zur Welt und begann 1767 ein Studium an der Universität Uppsala, wo er sich auch dem Studentenverein Apollini Sacra anschloss. Bereits 1772 wurde er auch Mitglied im Stockholmer Utile Dulci, wo er für eines seiner Skaldestücke einen Preis erhalten hatte. Nach Ende seines Studiums wurde Regnér als Kanzleiangestellter im Kanzleikollegium beschäftigt und zog in diesem Zusammenhang nach Stockholm, wobei er seiner schriftstellerischen Neigung nur in seiner Freizeit nachging.

Auch wenn sich Gustaf Regnér als Skalde und Schriftsteller sah, und ab 1784 auch Redakteur der Stockholms post tidning und der Inrikes tidningar war, so waren seine Leistungen in diesem Bereich, von heutiger Warte aus gesehen, wenig überzeugend, denn seine  Werke zwischen 1776 und 1788 zeigen keine Persönlichkeit des Autors, sondern sind lediglich den Zeitströmungen angepasst, auf eine Weise, dass er damit zwar literarische Preise der Vitterhetsakademien und der Svenska Akademien erhielt, jedoch von den Literaten der Zeit kaum wahrgenommen wurden.

Die tatsächliche Leistung des Schriftstellers Gustaf Regnér ist indes auf einem anderen Gebiet zu finden, nämliche seinen Kritiken und den Beiträgen zur literarischen Entwicklung des damaligen Schweden. Regnér widersetzte sich dabei dem damaligen Einfluss der französischen Literatur und des Theaters und kämpfte für eine modernere Literatur, die, seiner Meinung nach, vor allem aus Deutschland kam, aber auch im nordischen Raum keimte. Einerseits unterstützte Regnér Thomas Thorild, der sich vom gereimten Vers abwandte, andererseits wollte Gustaf Regnér, der am 22. März 1819 in Stockholm starb, die ältere schwedische Poesie wieder zum Leben erwecken, ein gewisser Widerspruch, was vermutlich mit dem Romantizismus verbunden ist, der um diese Zeit in der deutschen Literatur zu finden war, die Regnér als Leitbild zukünftiger schwedischer Literatur sah.


22. März 1544: Johannes Magnus und die Geschichte der schwedischen Könige
22. März 1544: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
22. März 1777: Der Hofkanzler und Staatsrat Gustaf Lagerbielke
22. März 1792: Johan Bielke und der Mord an Gustav III.
22. März 1819: Der Schriftsteller und Literaturkritiker Gustaf Regnér
22. März 1846: Der schwedische Künstler Axel Kulle
22. März 1851: Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen
22. März 1918: Der Designer Olle Eksell
22. März 1978: Christer Gustav Svensson, genannt Stoffe, und das Heroin
22. März 1996: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 21. März 2019

Die Künstlerin Gerda Sprinchorn

Gerda Sprinchorn wurde am 19. April 1871 als Tochter eines Verwaltungsangestellten in Listelberga im Västmanland zur Welt, besuchte zwischen 1885 und 1890 die technische Abendschule um anschließend drei Jahre lang an der Technischen Schule in Stockholm Kunsthandwerk zu studieren. Im Anschluss daran besuchte Sprinchorn noch die Kunsthochschule um bei John Börjeson Skulptur und bei Axel Tallberg die Gravur zu studieren. Nach Beendigung des Kunststudiums ging Sprinchorn 1902 für ein Jahr nach Paris, bevorzugte jedoch anschließend eine ausgedehnte Studienreise durch Dalarna, Italien und Finnland.

Gerda Sprinchorn gehört zu jener Gruppe an Künstlern, die sich wenig für monumentale Kunstwerke interessierten, sondern insbesondere Statuetten schuf bei denen ihre künstlerische Stärke besonders hervortrat, nämlich die Arbeit an Details, die hervorragende Anatomie und der Realismus im Ausdruck der Figuren, unabhängig davon, ob es sich dabei um Arbeiten in Bronze oder Keramik handelte. Sehr viele dieser kleineren Kunstwerke arbeitete Sprinchorn auch in künstlerischen Alltagsprodukten, zum Beispiel in Lampen, ein. Für Sprinchorn war der Übergang von Kunst, zu Kunsthandwerk und zum Gebrauchsartikel nahezu schwimmend. Zumindest bei den Werken, die Sprinchorn zu Beginn des 20. Jahrhunderts schuf, zeigen sich auch sehr deutlich die Einflüsse der Nationalromantik dieser Epoche.

Unter den größeren Arbeiten Gerda Sprinchorns, die am 21. März 1951 in Stockholm starb, findet man einige Büsten von Künstlerkollegen, zum Beispiel jene von Hildegard Thorell. Das einzige öffentliche Werk der Künstlerin hat eine eine besondere Geschichte, denn bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Sprinchorn mit einer Büste des Botanikers Carl von Linné begonnen, aber es sollte 40 Jahre dauern bis die Büste dann tatsächlich fertiggestellt war. Das Werk der Künstlerin wurde dann, unter sehr vielen anderen, ausgewählt um 1948 an der Geburtsstädte des Künstlers aufgestellt zu werden. Werke der Künstlerin kann man heute auch im Nationalmuseum finden, auch wenn die Mehrheit der Kunstwerke in Privatbesitz sind.


21. März 1809: Die Konvention auf Åland
21. März 1833: Der schwedische Entomologe Carl Stål
21. März 1881: Anders Fryxell und der erste Geschichtsroman Schwedens
21. März 1894: Die Textilkünstlerin Hannah Ryggen
21. März 1917: Der schwedische Maler Arne Isacsson
21. März 1937: Der Järvsöbacken und das Skigebiet im Härjedalen
21. März 1940: Die Schriftstellerin und Designerin Helena Henschen
21. März 1966: Der schwedische Racerfahrer Kenny Bräck
21. März 1996: Göran Persson an der Spitze der Macht

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 20. März 2019

Prinzessin Louise von Schweden

Louise von Schweden kam am 31. Oktober 1851 als Tochter des Königs Karl XV. und Königin Lovisa in Stockholm zur Welt und war daher Prinzessin von Schweden und Norwegen, da zu jener Zeit beide Länder vom schwedischen König regiert wurden. Im Alter von elf Jahren erhielt Louise von Schweden dann, gemeinsam mit der Mutter, von Nancy Edberg Schwimmunterricht, was der Beginn dafür war, dass in Schweden auch Frauen Schwimmen lernten, was vorher nahezu ausschließlich Männern vorbehalten war.

Das Schicksal von Prinzessin Louise von Schweden wurde stark vom wachsenden Skandinavismus Norwegens, Dänemarks und Schwedens geprägt, trotz der politischen Differenzen dieser Länder. Ab 1864 diskutierten daher der dänische und der schwedische König über eine Möglichkeit einer Ehe zwischen dem dänischen Kronprinzen und Prinzessin Louise von Schweden, da die Alternative eine deutsche Prinzessin gewesen wäre, die weder der dänische König, noch das dänische Volk, als wünschenswert sahen. Ab 1868 lernte Louise dann, bereits verlobt mit dem Kronprinzen, Dänisch, sowie die dänische Literatur, Geschichte und Kultur. Am 28. Juli 1869 fand schließlich im Stockholmer Schloss die Ehe zwischen dem dänischen Kronprinz Fredrik und Prinzessin Louise von Schweden statt.

Auch wenn das dänische Volk von Louise von Schweden begeistert war, so hatte es die nun dänische Kronprinzessin schwer innerhalb des Königshauses, da dort alle, außer ihrem Ehemann, gegen sie arbeiteten und die regierende Königin versuchte die gesamte Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken. Louise von Schweden akzeptierte die Situation und engagierte sich vor allem in Wohltätigkeitsprojekten und der Kunst. Erst 1906 wurde die Kronprinzessin dann Königin von Dänemark, ohne sich nun jedoch noch in die Politik des Landes zu mischen, auch wenn sie damit sehr vertraut war. Allerdings sollte sie nur sechs Jahre lang im Amt bleiben, da ihr Mann, Fredrik VIII. Bereits 1869 starb. Als letzte Witwenkönig Dänemarks starb Louise von Schweden am 20. März 1926 in Kopenhagen.


20. März 1408: Der Erzbischof Henrik Karlsson
20. März 1413: Landskrona, die Hauptstadt Skånes
20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum
20. März 1600: Das Blutbad von Linköping
20. März 1600: Hofmarschall Gustav Axelsson Banér wird hingerichtet
20. März 1786: Die Svenska Akademien, die Schwedische Akademie
20. März 1790: Der Justizienstaatsminister Lars Herman Gyllenhaal
20. März 1799: Karl August Nicander, Aufstieg und Fall eines Poeten
20. März 1804: Der schwedische Astronom Nils Haqvin Selander
20. März 1902: Brita af Geijerstam, von Nalle Puh zu Liebesgedichten
20. März 1957: Der schwedische Gitarrist und Sänger Joakim Thåström
20. März 1989: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

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Dienstag, 19. März 2019

Der schwedische Künstler Louis Masreliez

Louis Masreliez kam Anfang 1748 als Sohn des Bildhauers Jean Baptiste Masreliez in Paris zur Welt und kam im Alter von fünf Jahren mit seinem Vater nach Schweden, der damit beauftragt war das Stockholmer Schloss zu dekorieren. Im Alter von zehn Jahren schrieb sich der Junge bereits an der Zeichenschule des Schlosses ein. Da er sich jedoch mehr von der Malerei angezogen fühlte und dies Abteilung in der künftigen Kunstakademie noch nicht existierte, lernte er im Atelier von Lorens Gottman gleichzeitig die Malerei, und bei seinem Vater die Skulptur.

1769 erhielt Louis Masreliez dann ein staatliches Stipendium, das er für einen langen Studienaufenthalt in Frankreich und in Italien nutzte. Erst 1782 kehrte Masreliez dann zurück nach Schweden um dort unmittelbar Professor für Historienmalerei an der Kunstakademie zu werden, was erneut zu einem Umbruch in der schwedischen Kunstrichtung führte, da Masreliez zwar nach zu den späten Vertretern des gustavianischen Stils gehörte, jedoch aus Italien neue Ideen mitbrachte und damit die Groteske nach Schweden brachte, verbunden mit den ersten neoklassischen Elementen.

Auch wenn Louis Masreliez sich gerne als Historienmaler bezeichnete, so verwirklichte er sehr wenige Gemälde, sondern wurde gewissermaßen der Nachfolger von Johan Eric Rehn und zeigte seine Größe als Innenarchitekt. Für den türkischen Pavillon des Schlosses Haga komponierte Masreliez jedes Detail, angefangen von den Gardinen und der Wandbekleidung bis zu den Möbeln. Der Künstler arbeitete anschließend überwiegend an der Dekoration des Stockholmer Schlosses, was zwar vom Königshaus geschätzt wurde, jedoch Masreliez anschließend nahezu vergessen ließ, da er bei seinen Arbeiten freie Hand hatte und dadurch die unterschiedlichsten Stilrichtungen vermischte. Erst als der Neoklassizismus ab 1920 in Schweden Einzug nahm, wurde die tatsächliche Leistung von Louis Masreliez, der am 19. März 1810 in Stockholm starb, wieder erkannt, also über 100 Jahre nach seinem Tod.


19. März 1488: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
19. März 1692: Der Bergwerksarzt Johan Moraeus
19. März 1793: Johan Eric Rehn, Architekt und Künstler des Hofes
19. März 1810: Louis Masreliez, schwedischer Künstler und Innenarchitekt
19. März 1863: Alfred Hellerström, der Baumeister Helsingborgs
19. März 1883: Der Katarinahissen in Stockholm
19. März 1896: Der streitbare Philosoph Fredrik Georg Afzelius
19. März 1910: Der schwedische Sozialmediziner und Sexologe Gunnar Inghe
19. März 1911: Allan Hernelius macht die SvD zum politischen Organ
19. März 1914: Der Verein der freidenkenden Frauen Schwedens
19. März 1922: Der erste Vasalauf zwischen Sälen und Mora wird organisiert
19. März 1936: Die Schriftstellerin und Künstlerin Ottilia Adelborg 

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Montag, 18. März 2019

Die Schriftstellerin Barbro Lindgren

Barbro Lindgren wurde am 18. März 1937 unter dem Namen Barbro Enskog als Tochter eine Ingenieurs in Bromma geboren und besuchte nach der Hochschulreife erst das Konstfack in Stockholm und ab 1959 dann die Kunsthochschule in der gleichen Stadt. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete Lindgren als Reklamezeichnerin, aber auch in der Krankenpflege und, gemeinsam mit Marianne Eriksson, als Herausgeberin von Kinderbüchern. Ab 1965 machte sich Lindgren dann als Kinderbuchautorin und Illustratorin der eigenen Werke einen Namen, der bald weit über Schweden hinaus bekannt wurde.

Die literarische Karriere von Barbro Lindgren begann mit der dreiteiligen Kinderbuchserie über Mattias, die das Alltagsleben eines Fünfjährigen in der Stadt schildert, ohne dass die Autorin jedoch den Jungen wirklich viel erleben lässt. Als Lindgren dann vier Jahre später mit der Serie Loranga beginnt, wo sie Fantasie und tatsächliche persönliche Erlebnisse vermischt, werden auch die Verlage in anderen Ländern auf die Autorin, die um diese Zeit noch sämtliche ihrer Bücher selbst illustrierte, aufmerksam und Loranga wird zu einem internationalen Erfolg.

Im Laufe der Jahre schrieb Barbro Lindgren rund 100 Bücher, die in bis zu 30 verschiedene Sprachen übersetzt wurden, auch wenn die Schriftstellerin nie richtig die Phantasie frei walten lässt, sondern immer das Alltagsleben der handelnden Figuren in den Vordergrund stellte. Barbro Lindgren gehört in Schweden zu den typischen Autoren, die sich dem Entwicklungsroman widmen, der immer nur das Positive eines Menschen als Ziel sieht und daher im modernen Schweden eine Randposition einnimmt, jedoch als Gegenpol zu den Problemromanen weiterhin eine literarische Nische findet. Barbro Lindgren lebt heute auf Öland, wobei ihr bisher letztes Kinderbuch Titta Hamlet, das 2017 erschien, noch immer zu den Erziehungsromanen der Gattung Entwicklungsroman gehört.


18. März 1655: Maria Eleonora von Brandenburg, die schönste Königin Schwedens
18. März 1786: Gustaf Lundberg, der produktivste Künstler Schwedens
18. März 1862: Der schwedische Künstler Eugène Jansson
18. März 1887: Fredrik Ferdinand Carlson, Politiker und Geschichtswissenschaftler
18. März 1907: Eisenbahnraub in Schweden
18. März 1915: Der erste Meereseisbrecher Schwedens: S/S Sankt Erik
18. März 1935: Der schwedische Sprachforscher Axel Kock
18. März 1956: Die schwedische Skilegende Ingemar Stenmark
18. März 1957: Christer Fuglesang, der erste Schwede im All
18. März 1986: Die schwedische Sängerin Lykke Li 

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Sonntag, 17. März 2019

Herman Lindholm, der Gründer des Vergnügungsparks Liseberg

Herman Lindholm kam am 17. März 1875 als Sohn eines Zimmermanns in Malmö zur Welt, besuchte dort drei Jahre lang die Volksschule, war zwischen 1887 und 1889 als Hirte und Laufbote beschäftigt und begann anschließend eine Lehre zum Möbelschreiner, die er 1985 abschloss. Nach Abschluss der Lehre wurde Lindholm Schreinergeselle in Stockholm und arbeitete anschließend in mehreren schwedischen Städten bis er 1899 letztendlich nach Göteborg kam und eine gewerkschaftliche und politische Karriere begann, und dies ohne über eine entsprechende Ausbildung zu verfügen.

Bereits 1900 wurde Herman Lindholm Ombudsman der Holzarbeitergewerkschaft und stieg schließlich bis zum Sprecher der Gewerkschaft auf. Auf Grund seiner Bedeutung für die Arbeiterbewegung Göteborgs wurde Lindholm 1906 auch als einziger Arbeiter in den Stadtrat Göteborgs gewählt. Über Jahre hinweg war Lindholm daher der einzige Stadtrat Göteborgs, der sich deutlich für die Arbeiter einsetzte, wobei der Politiker in der gesamten Zeit weiterhin aktiv in der Gewerkschaft blieb. In beiden Ämtern zeichnet er sich indes als Einzelkämpfer aus, der in jedem Punkt versuchte seinen eigenen Weg zu gehen, was sich auch darin ausdrückte, dass Lindholm sehr wenig von reinen repräsentativen Aufgaben hielt.

In ganz Schweden wurde Herman Lindholm für seinen Einsatz hinsichtlich der Jubiläumsausstellung des Jahres 1923 in Göteborg bekannt, die mit der Eröffnung des Vergnügungsparks Liseberg verbunden war. Als Stadtrat setzte Lindholm dann durch, dass Liseberg auch nach Ende der Ausstellung erhalten blieb, was ursprünglich nicht vorgesehen war. Nur drei Jahre später gab Lindholm dann überraschend alle politischen Ämter ab, obwohl er die Wähler weiterhin hinter sich hatte. Neben seiner gewerkschaftlichen Tätigkeiten wurde Lindholm, der am 24. Dezember 1955 in Göteborg starb, nach Beendigung der politischen Karriere, Direktor des Vergnügungspark Liseberg, dem er den hohen Standard gab, der Liseberg letztendlich zum bedeutendsten Vergnügungspark des Nordens machte.


17. März 1650: Die Karriere von Carl Carlsson Gyllenhielm
17. März 1719: Ulrika Eleonora wird Königin von Schweden
17. März 1735: Axel Wrede Sparre und die schwedischen Freimaurer
17. März 1796: Der schwedische Architekt Carl Fredrik Adelcrantz
17. März 1814: Der schwedische Künstler Johan Peter Molin
17. März 1858: Harald Molander, ein Leben für das Theater
17. März 1862: Der Architekt und Bauherr Wilhelm Klemming
17. März 1866: Der schwedische Schauspielerin Augusta Lindberg
17. März 1908: Weibliche Polizei in Schweden
17. März 2005: Czesław Słania, ein schwedischer Künstler der Miniatur
17. März 2008: Ein Doppelmord in Arboga 

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Samstag, 16. März 2019

Der Dichter und Priester Carl Christian Eberstein

Carl Christian Eberstein kam am 23. März 1794 als Sohn eines Bischofs in Lund zur Welt und gilt als einer der intelligentesten Personen seiner Epoche, denn bereits mit 14 Jahren legte er eine Abhandlung zur hebräischen und syrischen Philosophie vor, mit 17 Jahren schloss er sein Studium ab und nur ein Jahr später wurde Eberstein Dozent für Griechisch, und 1821 war er Professor in theoretischer Philosophie. Im Jahr 1823 wurde Eberstein dann auch zum Priester geweiht und erhielt sein erster Pfarramt, das ihm allerdings nur sehr geringe Einnahmen brachte, da es sich um eine relative arme und kleine Gemeinde handelte.

Bereits 1812 hatte Carl Christian Eberstein auch einige Gedichte und Belletristik veröffentlicht, die ihn, seiner eigenen Meinung nach, auf nahezu die gleiche Stufe stellte wie Carl Gustaf af Leopold, einen der bekanntesten Dichter jener Zeit. Dass Eberstein trotz seiner hohen Intelligenz ab 1823 zahlreiche Ämter, um die er sich beworben hatte, aber auch in der Literatur, nicht mehr erreicht, lag an seiner maßlosen Arroganz und dass er alle Personen als minderwertig betrachtete. Dies führte auch dazu, dass Eberstein mächtige Feinde bekam, die seinen Aufstieg weitgehend bremsten. Zu den bedeutendsten Gegnern Ebersteins rechnete auch Esaias Tegnér.

Nachdem die wissenschaftliche und die kirchliche Karriere Carl Christian Ebersteins nach den ersten Erfolgen stagnierte, übernahm er 1820 die Leitung des Gymnasiums in Helsingborg, ohne sich jedoch hierbei Mühe zu geben, denn sehr bald gründete er dort die Helsingborgsposten und leitete die Zeitung mit extremer Härte, da die Zeitung nur seine persönliche Meinung verbreiten durfte. Da Eberstein als konservativer Priester zudem jeden Versuch einer Veränderung stark bestrafte und Unwissen nicht tolerierte, wurde er im Laufe der Jahre in zahlreiche Prozesse verstrickt und 1855 wurde Carl Christian Eberstein, der am 16. März 1858 starb, selbst die Diözese genommen. Jeder Versuch Ebersteins erneut eine wissenschaftliche Karriere einzuleiten, wurde, nach seiner Professur, die er lediglich als Titel nutzen konnte, abgelehnt.


16. März 1596: Ebba Brahe, die Geliebte des Königs Gustav II. Adolf
16. März 1757: Bengt Lidner, der Skalde, der in Ungnade fiel
16. März 1792: Mord auf dem Maskenball
16. März 1831: Der schwedische Schauspielerin Elise Hwasser
16. März 1835: Der Buchdrucker Nils Magnus Lindh wird zum größten Verleger Schwedens
16. März 1846: Der schwedische Mathematiker Gösta Mittag-Leffler
16. März 1878: Schweden übergibt seine letzte Kolonie Saint-Barthélemy an Frankreich
16. März 1892: Die Kinderzeitschrift Kamratposten
16. März 1940: Selma Lagerlöf, christliche Literatur und Frauenbewegung
16. März 1957: Das Motel Gyllene Ratten in Stockholm
16. März 1968: Gunnar Ekelöf, der erste surrealistische Autor Schwedens
16. März 1970: Karl Gustav Ossiannilsson, nationalistisches Denken als Arbeiterliterat
16. März 1971: Der schwedische Stand-up Künstler Jakob Öqvist
16. März 1976: Die schwedische Radrennfahrerin Susanne Ljungskog

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