Sonntag, 25. März 2018

Der schwedische Jurist Johan Gabriel Richert

Johan Gabriel Richert kam am 25. März 1784 als Sohn eines Regierungspräsidenten in Tidavad zur Welt und schrieb sich im Jahr 1800 an der Universität Lund ein um dort ein Jurastudium zu beginnen, das er in der Rekordzeit von nur einem Jahr absolvierte. Bereits 1801 wurde Richert daher Hilfskraft am Oberlandesgericht und unterstütze seinen Vater bei seiner Arbeit. Im Selbststudium bildete sich Richert anschließend in Jura, Geschichte und Philosophie fort, so dass ihm die Universität Lund 1842 sogar zum Professor der Rechtswissenschaften  ernennen wollte, was der Wissenschaftler jedoch ablehnte.

Johan Gabriel Richert kann in Schweden gewissermaßen als der erste liberale Politiker betrachtet werden, denn während seines Lebens löste er sich vollständig von der klassischen Idee, dass der Adel von Geburt an über dem Volk liege und daher alle politischen Entscheidungen treffen müsse. Dies führte natürlich zu harten Konfrontation mit der regierenden Schicht des Landes und auch mit Karl XIV. Johan, zumal Richert enge Verbindungen zur liberalen Opposition pflegte. Dies führte auch dazu, dass seine Änderungsvorschläge zum schwedischen Strafrecht erst nach seinem Tode durchgeführt wurde.

Auch wenn Johan Gabriel Richter dann mit Oscar I., dessen Lehrer er früher war, einen Freund seiner liberalen Ideen gefunden hatte, so konnte der Jurist auch unter ihm nur einen Teil seiner Reformvorschläge verwirklichen. Während sein Plan auch Frauen zu mündigen Bürgern zu machen, weiterhin scheiterte, gelang es ihm das Erbrecht für Frauen durchzusetzen und große Teile des Privatrechts zu modernisieren. Johan Gabriel Richert, der am 2. Januar 1864 in Göteborg starb, gelang es auch die Macht der Priester und des Adels zu brechen, deren Entscheidungen noch zu seiner Lebenszeit durch ein Veto der Partei der Gutsbesitzer und der Bürgervertretung verhindert werden konnte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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