Samstag, 18. März 2017

Gustaf Lundberg, der produktivste Künstler Schwedens

Als Gustaf Lundberg am 18. März 1786 in Stockholm starb, galt er als der produktivste Künstler des Landes, der zudem seine Kunst in eine Goldgrube verwandelt hatte. Der Erfolg des Malers lag vor allem daran, dass er sowohl in Frankreich als auch in Schweden nahezu alle wichtigen Persönlichkeiten gemalt hatte und von einer angesehenen Familie an die nächste weiterempfohlen wurde. Während seiner rund 60-jährigen Karriere als Künstler hatte Lundberg über 300 Porträts gemalt, teilweise zu Preisen, die heute noch die meisten Künstler erblassen lassen, denn 1500 Kupfertaler, also knapp 45.000 heutige Kronen, galten bei Lundberg noch als Freundschaftspreis.

Gustaf Lundberg kam am 17. August 1695 als Sohn eines königlichen Küchenchefs in Stockholm zur Welt, wurde jedoch, wegen dem frühen Tod seines Vaters, von seinem Großvater mütterlicherseits erzogen, der als Goldschmied arbeitete und familiär mit mehreren Künstlern verbunden war. Auf diese Weise geriet auch Lundberg sehr früh zur Kunst und begann 1712 eine künstlerische Ausbildung bei David von Krafft, Fünf Jahre später entschied sich Lundberg, auf Anraten Kraffts, sein Studium in Paris zu vervollständige, dem Zentrum der Porträtmalerei jener Zeit. Trotz zahlreicher Beschränkungen, die ein protestantischer Maler im katholischen Frankreich hatte, blieb Lundberg in Paris und versorgte sich die ersten Jahre insbesondere durch das Porträtieren von Schweden, die sich in Paris aufhielten.

Als die italienische Pastellmalerin Rosalba Carriere 1721 für ein Jahr nach Paris kam, wurde Gustaf Lundberg ihr einziger Schüler und lernte ihre heimliche Methode Pastellfarbe zu fixieren. Diese Kenntnis verhalf Lundberg dazu rund 20 Jahre lang der führende Porträtmaler in Paris zu werden, da außer ihm niemand in Frankreich seine Pastelltechnik kannte. Mit dieser Voraussetzung wurde Lundberg natürlich auch in Schweden als der größte Porträtmaler seiner Zeit betrachtet, obwohl der Künstler bei seinen Techniken des Malens teilweise nicht an andere Künstler heranreichte und in seinen Gemälden mehrere Stilbrüche zu finden sind. Arbeiten des Künstlers findet man heute nicht nur im Nationalmuseum in Stockholm, sondern auch im Schloss Drottningholm, im Schloss Gripsholm und der staatlichen Porträtsammlung Schwedens.


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18. März 1862: Der schwedische Künstler Eugène Jansson
18. März 1907: Eisenbahnraub in Schweden
18. März 1915: Der erste Meereseisbrecher Schwedens: S/S Sankt Erik
18. März 1935: Der schwedische Sprachforscher Axel Kock
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18. März 1957: Christer Fuglesang, der erste Schwede im All
18. März 1986: Die schwedische Sängerin Lykke Li 

Copyright: Herbert Kårlin

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