Sonntag, 19. März 2017

Der Katarinahissen in Stockholm

Am 19. März 1883 um elf Uhr Vormittags weihte Kronprinz Gustaf (Gustav V.) einen Aufzug in Stockholm ein, der damals Elevatorn genannt wurde und heute als der Katarinahissen bekannt ist. Bereits zwei Jahre früher hatte Ingenieur Knut Lindmark von der Stadt den Auftrag für einen Aufzug mit Fußgängerbrücke erhalten, der den Zugang zu den Höhen Södermalms in Stockholm erleichtern sollte. Allerdings musste Lindmark für den Bau des Aufzugs zu ausländischen Fachkräften greifen, für den Bau zu einem belgischen Unternehmen und für die Maschinerie des Aufzugs zu einer amerikanischen Firma, da entsprechende Fachkräfte in Schweden nicht zu finden waren.

Der Katarinahissen, der zu Beginn mit Dampfdruck betrieben wurde und erst 1915 einen elektrischen Motor erhielt, erleichterte nicht nur den Zugang Södermalms, sondern war gleichzeitig eine Attraktion, die viele aus Vergnügen und für die herrliche Aussicht benutzten. Schon zu Beginn benutzten täglich rund 1500 Personen den Katarinahissen, dessen Auffahrt fünf Öre kostete und die Gegenrichtung noch drei Öhre, was heute drei Kronen, beziehungsweise 2,50 Kronen entspräche. Die Haupteinnahme waren jedoch nicht die Fahrten, sondern die Reklame, denn der imposante Turm eignete sich ideal für die großen Reklameschilder Stockholmer Unternehmen.

Im Jahr 1933 wurde dieser erste Katarinahissen geschlossen und nur wenige Monate später wurde er abgerissen, gleichzeitig als der Verkehrsknotenpunkt Slussen umgebaut wurde. Nur drei Jahre später wurde jedoch ein neuer Katarinahissen eingeweiht, eine Sehenswürdigkeit, die noch heute die Augen anzieht, auch wenn der Aufzug nach einer Renovierung und dem Ende der Bauarbeiten am Slussen bis voraussichtlich 2019 außer Betrieb bleiben wird. Das Stahlgerüst erinnert heute sehr deutlich an die Vergangenheit Stockholms und nur die neue Reklameschilder weisen den Weg in die Gegenwart.


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Copyright: Herbert Kårlin

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