Donnerstag, 23. März 2017

Der pazifistische Baptist Helge Åkeson

Als Helge Åkeson am 23. März 1904 in Lindesberg starb, gehörte er zu den wenigen Schweden die eine eigne freireligiöse Gemeinschaft geschaffen hatten, die erst 1994 im Helgelseförbundet aufging, der sich wiederum drei Jahre später der Vereinigung der evangelischen Freikirchen anschloss. Zudem gehörte der baptistische Prediger zu jenen Personen, die die Bibel aus dem Altgriechischen übersetzten um dem Originaltext so nahe wie möglich zu kommen. Helge Åkeson ist daher aus der Religionsgeschichte Schwedens nicht wegzudenken.

Helge Åkeson war im Jahr 1831 als Sohn eines wohlhabenden Landwirts in Hult bei Helsingborg zur Welt gekommen und konnte seine Leselust als Kind nur mit der Hausbibel stillen, wobei er vom Vater dazu aufgefordert wurde das Werk nicht nur zu lesen, sondern auch danach zu leben. Auch wenn sich Åkeson an diesen Rat hielt, so ließ in der protestantische Glaube weitgehend unberührt, was sich erst änderte als er mit 17 Jahren erstmals die Zeitschrift Bibelvännen in die Hände bekam. Diese Zeitschrift überzeugte Åkeson davon dass ganz Schweden das Evangelium und die Bibelworte benötigte. Als Åkeson dann 1856 nach Stockholm reiste um an einem religiösen Treffen der Evangeliska Alliansen teilzunehmen, traf er den Baptist Anders Wiberg und dessen Zeitschrift Evangelisten. Dieses Treffen überzeugte Åkeson davon Baptist zu werden, und nur ein Jahr später ließ er taufen.

Nach seiner Taufe zum Baptisten wurde Helge Åkeson erst fliegender Händler für die Schriften der Baptisten und bald darauf Prediger. Bereits 1872 wurde Åkeson jedoch von den Baptisten ausgeschlossen, da er eigene Theorien geltend machte, unter anderem die ewige Strafe der Hölle in eine zeitbegrenzte Strafe verwandelte und pazifistische Gedenken in die christliche Lehre einfügte. Diese Exklusion von den Baptisten brachte Åkeson indes nur einen größeren Zulauf und bald hatte er in der gesamten südlichen Hälfte Schwedens den Fribaptistsamfundet gegründet, der die Lehre Åkesons zur Basis hatte und den Prediger, der seine Glaubenstheorie nicht nur lehrte, sondern auch lebte, zu einem religiösen Vorbild erhoben.


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Copyright: Herbert Kårlin

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