Sonntag, 28. Oktober 2012

Die erste Sparkasse Schwedens

Eine Annonce, die der deutschstämmige Eduard Ludendorff am 8. September 1820 in mehreren Göteborger Zeitungen veröffentlichte, nach der er Aktionäre für eine neu zu gründende Sparkasse suchte, hatte unmittelbar Erfolg, so dass sich eine Gruppe an Kaufleuten bereits am 19. September zu einer ersten Sitzung treffen konnten und sich am 7. Oktober über die Statuten einigten. Am 28. Oktober 1820 öffnete damit die erste Sparkasse Schwedens seine Türen in Göteborg.

Verglichen mit den heutigen Sparkassen war das Kapital der Göteborger Sparkasse sehr gering, denn es belief sich auf ganze 758 Kronen, was jedoch dafür genügte, dass bereits im ersten Jahr 48.056 Kronen auf die verschiedenen Konten eingezahlt worden waren und ein halbes Jahr später der erste Bankkaufmann angestellt werden konnte. Als die Göteborger Sparkasse dann 1874 die Johans Sparbank übernahm, die sich zwischenzeitlich ebenfalls in Göteborg angesiedelt hatte, entstand der erste Bankenkonzern mit vier Sparkassen in Göteborg, der zudem die benutzten Gebäude gekauft hatte. 1931 war die Sparkasse dann die drittgrößte schwedische Privatbank.

Eduard Ludendorff erlebte diesen Erfolg allerdings nicht mehr, denn er starb bereits am 28. Juni 1824 im Alter von 34 Jahren an einem Ödem in Göteborg. Ludendorff stammte von einer Kaufmannsfamilie in Berlin und kam 1808 nach Schweden, wo er eine Blitzkarriere machte, denn 1809 arbeitete er noch als Buchhalter und schon 1812 wurde er Teilhaber eines Großhandels und 1819 kaufte er sich ein Haus in Göteborg. Gleichzeitig war er Teilhaber eines Dampferunternehmens und besaß eine Firma in Uddevalla.


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Copyright: Herbert Kårlin

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