Donnerstag, 25. Oktober 2012

Die Grünen Schwedens werden gegründet

Auch die schwedische Miljöpartiet de gröna, die Grünen Schwedens, haben ihren Ursprung in der außerparlamentarischen Opposition, die sich Ende der 60er Jahre in ganz Europa bildete, wobei die Friedensbewegung, der Kampf gegen die Kernenergie und die Fragen nach Solidarität und Mitentscheidung des Volkes im Zentrum lagen. Der entscheidende Anstoß sich politisch zusammenzuschließen, kam jedoch aus Deutschland, wobei für Schweden weniger die Parteigründung der Grünen eine Rolle spielte, sondern vielmehr Petra Kelly mit ihren Argumenten den Ausschlag gab.

Die schwedische Miljöpartiet wurde zwar offiziell erst im Jahre 1981 gegründet, ein Jahr vor den folgenden Parlamentswahlen, aber als Startdatum zählt man den 25. Oktober 1980, als sich etwa 50 Personen des ganzen Landes in der Hagalundsskolan in Solna trafen um über die Bildung einer grünen Partei zu diskutieren, die block-neutral sein sollte, damit die Ziele der Mitglieder vertreten werden konnten und nicht eine pauschale Links- oder Rechtspolitik. Die Gruppe nannte sich allerdings noch nicht Miljöpartiet, sondern Aktionsgruppen för ett Framtids- och Miljöparti.

Obwohl sich die Mitglieder der grünen Gruppe bereits aus Aktivisten der unterschiedlichsten schwedischen Bewegungen zusammensetzte, die alle bereits politische Erfahrungen gesammelt hatten, gelang es den schwedischen Grünen bei der ersten Parlamentswahl gerade einmal 1,7 Prozent der Wählerstimmen zu erhalten und sie konnten daher nicht in das Parlament einziehen. Ab 1984 begann sich die Miljöpartiet de gröna sich zu organisieren und sie führten eine gemischte Führung ein bei der als Vorsitzende der Partei grundsätzlich ein Mann und eine Frau mit den gleichen Rechten auftreten sollten, seit 2011 Åsa Romson und Gustav Fridolin. Seit dem Regierungswechsel des Jahres 2014 bilden die Grünen eine Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten, was durch starke Kompromisse geprägt ist und die Partei weit vor ihrem ursprünglichen Ziel entfernte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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