Mittwoch, 6. Juli 2016

Der schwedische Arzt und Dichter Anders Anderson

Anders Anderson kam am 6. Juli 1822 als Sohn eines Priesters in Ödestugu bei Jönköping zur Welt und schrieb sich im Jahre 1839, nach einer Hochschulreife im Gymnasium in Växjö, an der Universität Lund im Fachbereich Theologie ein. In Lund legte Anderson 1844 seinen Magister in Philosophie ab, studierte jedoch anschließend noch Medizin an der gleichen Universität. 1855 legte er sein Lizenziat in Medizin ab, zwei Jahre später auch in Chirurgie und 1863 beendete Anderson sein Doktorat. Bereits seit 1857 arbeitete er jedoch auch als Assistenzarzt am Karolinska Insititut, wo er nur ein Jahr nach dem Doktorat zum ersten Professor Lunds in Obstetrik (Geburtshilfe) und Gynäkologie ernannt wurde, was ihm 1875 die Aufnahme in die Svenska Akademien einbrachte.

Anders Anderson gehörte zu den bedeutendsten Schüler des Mediziners und Rassenbiologen Anders Retzius, der ihm auch mit Hilfe seiner Beziehungen zu einem schnellen Aufstieg verhalf. Im Rahmen seiner Professur war Anderson auch für eine kleine Krankenhausabteilung verantwortlich, die der Militär- und Gefängnisarzt Theodor Schagerström gegründet hatte. Über die tatsächliche Leistung Andersons als Professor ist nichts bekannt, da seine Vorlesungen nie in gedruckter Form erschienen, daher ist auch nicht bekannt welche Rolle der Arzt innerhalb der Rassenbiologie spielte.

Als Bewunderer des Dichters Esaias Tegner war Anders Anderson bereits als Student auch sehr aktiv in der Studentenbewegung und zeichnete sich auch als Redner und Dichter im Stile Tegnérs aus. Wie sein Bruder, Johan Andersson, widmete sich der Arzt auch nach seinem Studium in seiner Freiheit der Dichtkunst. Aus nicht erklärten Gründen erschien seine erste Gedichtsammlung jedoch erst 1889, als Anderson bereits 67 Jahre alt war. Weitere vier Jahre später gab Gustaf Ljunggren ein größeres Werk Andersons, der am 10. September 1892 in Östrabo gestorben war, heraus. Das bekanntest Prosawerk des Dichters ist ein biographisches Fragment über seinen Lehrer Anders Retzius.


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Copyright: Herbert Kårlin

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