Samstag, 3. Dezember 2016

Der Bauherr und Industrielle Willem de Besche

Willem de Besche kam am 3. Dezember 1573 als Sohn eines Architekten und Kaufmanns im belgischen Liège (Lüttich) zur Welt und ging im Alter von 22 Jahren nach  Schweden und ließ sich in Nyköping nieder. Der Grund für den Umzug war ein Auftrag als Baumeister für das Schloss Nyköping, das de Besche ab 1604 erbaute. Im Jahre 1610 wurde aus dem Baumeister dann der Inspektor einer Eisenhütte bei Nyköping, da Karl IX. die Eisengewinnung im Södermanland um diese Zeit massiv ausbauen wollte und dabei gleichzeitig Techniken aus anderen Ländern einführen wollte, zum anderen auch neue Städte entstehen sollten.

Ab 1604 hatte Willem de Besche dann zwei Aufgaben gleichzeitig, denn er folgte seinem Schwiegervater Peter Dionysius als Schlossbaumeister und er hatte die Aufgabe die Eisenwerke des Königs auszubauen und zu modernisieren. Sechs Jahre später hatte de Besche bereits acht Eisenhütten zu überwachen, wobei er dabei feststellte dass es es für die notwendigen Verbesserung der Leistung von Hochöfen in Schweden keine Arbeiter gab. Karl IX. erlaubte ihm daher die Fachkräfte aus Deutschland, Frankreich und Belgien zu holen, denen, unter anderem, auch unmittelbar die schwedische Staatsangehörigkeit verliehen wurde ohne dass sie die ursprüngliche Staatsbürgerschaft ablegen mussten. Auf diese Weise gelang es de Besche in Schweden sehr moderne Eisenhütten aufzuauen.

Bereits sehr früh hatte Willem de Besche auch begonnen, mit Zustimmung des Königs, ein eigenes Eisenwerk aufzubauen, auch wenn diese eigene Aktivität erst wirklich in Gang kam als er seinen Landsmann Louis de Geer kennenlernte, denn mit Hilfe von de Geers Geld erhielt de Besche von Gustav II. Adolf die Privilegien das Eisenwerk in Finspan zu betreiben. Während de Besche hierbei vor allem die Techniken erneuerte, agierte de Geer, der um diese Zeit noch kein schwedischer Staatsbürger war, als Kaufmann, denn dieser erkannte den immensen Waffenbedarf des Königs und gemeinsam errichteten die beiden daher die bedeutendste Waffenfabrik Schwedens, wobei die Waffen natürlich auch teilweise in den vom König genehmigten Export gingen. Als Willem de Besche am 10. Februar 1629 in Finspån starb, hatte er nahezu das gesamte Hüttenwesen Schwedens revolutioniert und Schweden zu einem Exportland von Eisen gemacht.


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Copyright: Herbert Kårlin

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