Samstag, 17. Dezember 2016

Der Schriftsteller und Übersetzer Jonas Magnus Stiernstolpe

Auch wenn Jonas Magnus Stiernstolpe, auch Stjernstolpe geschrieben, der am 17. Dezember 1831 in Stockholm starb, heute kaum noch eine Rolle in der Literaturgeschichte Schwedens spielt, so spielte er zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine sehr bedeutende Rolle, denn Stiernstolpe war es zwar nicht gelungen eines seiner eigenen Werke bekannt zu machen, aber er war für seine satirischen Beiträge in Zeitungen und als Übersetzer von größter Bedeutung, da er, zum Beispiel, die erste Übersetzung von Don Quijote in Schweden vorlegte, obwohl Stiernstolpe vorher nur Bücher aus dem Lateinischen, Deutschen und Französischen übersetzt hatte.

Jonas Magnus Stiernstolpe war am 8. Dezember 1777 in Stenkvista im Södermanland in adeliger, jedoch relativ armer, Familie zur Welt gekommen und schrieb sich,  nach seiner Hochschulreife in Strängnäs, an der Universität Uppsala ein. Da das Geld für ein ausgedehntes Studium fehlte, beendete Stiernstolpe seine wissenschaftliche Ausbildung mit dem Kanzleiexamen, das ihm den Zugang zum Staatsdienst ermöglichte. Bereits während seines Studiums hatte Stiernstolpe einen engen Kontakt mit Verlegern, seinen Roman Wilhelm geschrieben und kurze satirische Artikel in Zeitungen veröffentlicht, ohne jedoch davon leben zu können.

Nach Abschluss seines Studiums begann Jonas Magnus Stiernstolpe als Regierungsrat in der Kriegsexpedition zu arbeiten, wo er bis zu seinem Tode beschäftigt war, arbeitete sich jedoch überwiegend mit der Übersetzung literarischer Werke und verkehrte privat bald auch in der literarischen Kreisen Stockholms. Allerdings war Stiernstolpe, wie die meisten seiner Kollegen, auch zu Übersetzungen gezwungen, da man um diese Zeit vom Staatsdienst nicht leben konnte und ein Zusatzeinkommen benötigte. Von den meisten anderen Übersetzern jener Epoche unterschied sich Stiernstolpe dadurch, dass er auch Fachbücher mit großem Einfühlungsvermögen übersetzte. Unter seinen eigenen Werken wurden allerdings nur einige seiner satirischen Gedichte in größeren Kreisen bekannt. Seine Romane sind heute längst vergessen.


17. Dezember 1842: Der schwedische Künstler Nils Forsberg
17. Dezember 1860: Königin Desideria, die unschwedische Königin
17. Dezember 1863: Der schwedische Künstler Gunnar G:son Wennerberg
17. Dezember 1877: Johan Erik Rydqvist und die schwedische Sprache
17. Dezember 1951: Der Film „Sie tanzte nur einen Sommer“ hat Premiere

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen