Donnerstag, 22. März 2012

Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus

Johannes Magnus, der letzte katholische Erzbischof in Uppsala, starb am 22. März 1544 in seinem Exil in Rom, wo er bei seinem Bruder Zuflucht gefunden hatte. Da Johannes Magnus die katholische Kirche zu einer Zeit in Schweden vertreten sollte als die Reformation unter Gustav Vasa in vollem Gange war, stand er in gewisser Weise auf verlorenem Posten, denn um im Land bleiben zu können, musste er offen zur neuen Religion sein, stand aber unter dem Druck des Papstes, der ihn zum Handeln gegen den Protestantismus zwingen wollte.

Johannes Magnus hatte Theologie an der schwedischen, katholischen Hochburg Skara und unter dem späteren Papst Hadrianus VI. im belgischen Leuven studiert, bevor er, wenn auch nur unter Vorbehalt als Erzbischof nach Uppsala berufen wurde. Tatsächlich hatte der Papst natürlich nur sehr wenige Kandidaten für diesen Posten, denn alle Geistlichen, die zu jener Zeit Schweden kannten, kannten auch die schwierige Position in die die katholische Kirche geraten war, so dass es auch logisch war, dass Johannes Magnus nicht offen gegen die neue Lehre auftreten konnte und sich gegen die Inquisition in Schweden gewehrt hatte.

Die Probleme für den Erzbischof tauchten dann auch wegen diesem Gratgang auf, denn der Papst fand Johannes Magnus als Abtrünnigen und nahm ihm daher jede Möglichkeit die katholische Lehre weiter zu verbreiten und bei Gustav Vasa geriet er in Ungnade, weil er versuchte durch Hintertüren den Katholizismus aufrecht zu halten, unter anderem auch durch die Vermittlung einer Hochzeit des Monarchen mit einer extrem katholischen Prinzessin aus Polen. Das Ergebnis war, dass Johannes Magnus dann Schweden ganz verlassen musste und sich anschließend den Geschichtsstudien widmete, bei dem er jedoch Mythologie und Geschichte auf breiter Ebene vermischte und zahlreiche neue schwedische Könige schuf.

22. März 1851: Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen
22. März 1996: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein

Copyright: Herbert Kårlin

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