Samstag, 26. März 2011

Jugendrevolte in Schweden

Am 26. März 1948 begannen in Stockholm die sogenannten påskkravallerna, die Osterkravalle. Rund um die Götgatan, im Süden der Stadt, sammelten sich an diesem Tag Tausende von Jugendlichen zu einer ungenehmigten Demonstration und bewarfen die anrückende Polizei mit Pflastersteinen, die dann mit Wasserwerfern, Schlagstöcken und Säbel auf die Jugendlichen losgingen.

Die von den Medien stark bewachten Kravalle setzten bis zum ersten April fort, als es der Polizei schließlich gelang, die ganze Gegend einzukesseln. Ursache für die Krawalle war der Mangel an Aktivitäten, die Jugendlichen im Süden Stockholms geboten wurde und die hohe Jugendarbeitslosigkeit.

Die Krawalle erstreckten sich jedoch bald über mehrere Städte Schwedens, bis die Polizei jeden Unruhe-Keim direkt erstickte. Ähnlich wie heute in Stadteil Rosengård in Malmö, war die Zeit von einer extrem hohen Jugendkriminalität und Gewalt geprägt, die ein typisches Zeichen einer Zwei-Klassen-Gesellschaft ist.

Einzelne Unruhen setzten sich dann auch in den folgenden Jahren fort, vor allem in Stockholm, so 1951 und 1954 im Berzelii Park, 1956 und 1957 in der Kungsgatan und 1965 am Hötorget, bis die Bewegung dann 1968 in die Studentenrevolte überging und eine neue Richtung nahm.

26. März 1822: Die missglückte Ehrung von Karl XIII.
26. März 1920: Die schwedische Studentenzeitung Lundagård 

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer

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