Donnerstag, 6. August 2015

Der Sturz des Ministerpräsidenten Carl Gustaf Ekman

Carl Gustaf Ekman kam am 6. Oktober 1872 als Sohn eines Soldaten in Muktorp zur Welt und begann mit zwölf Jahren als Knecht zu arbeiten. Nach verschiedenen anderen Tätigkeiten und dem Besuch der Volkshochschule in Kristinehamn gelang es Ekman 1896 als Redaktionssekretär beim Bergslagsbladet angestellt zu werden, ein Springbrett zum Eskilstuna-Kuriren und in die Welt der Politik. Sehr früh hatte sich Ekman auch der Abstinenzbewegung angeschlossen, wodurch er wiederum an die Spitze der Frisinniga folkpartiet (Freisinnige Volkspartei) gelangte, die den Alkoholkonsum in Schweden grundsätzlich verbieten wollte.

In den 20er Jahren entwickelte sich Carl Gustaf Ekman zum einflussreichsten Politiker des Landes, obwohl er sich die Sozialdemokraten zu Feinden gemacht hatte, da er, als früherer Arbeiter, die bürgerliche Seite vertrat. Als Vorsitzender des Frisinniga folkpartiet gelang es ihm, trotz bescheidener Parteigröße, die schwedische Politik zu steuern, da die Stimmen seiner Partei über den Ausgang einer Abstimmung entschieden, was Ekman sehr deutlich ausnutze und immer zu Gunsten seiner eigenen Ideen nutzte, einmal zu Gunsten der bürgerlichen Politik, einmal zu Gunsten der Linken. Diese Taktik führte letztendlich auch dazu, dass Ekman, nach dem Sturz von Rickard Sandler, im Jahre 1926 Ministerpräsident Schwedens wurde.

Auch wenn Carl Gustaf Ekman in seiner Rolle als Ministerpräsident eine Schulreform durchführen konnte und das noch heute gültige Steuersystem der proportionalen Steuern einführte, musste er nach der Kreugerkrise am 6. August 1932 von seinem Amt zurücktreten, denn er hatte mehrmals von Ivan Kreuger Gelder entgegengenommen mit denen er, unter anderem, eine Wahlkampagne mitfinanzierte, jedoch dies nach dem Konkurs des Finanzgiganten so lange abstritt bis ihm, dem Stadtrat und dem König die schriftlichen Beweise vorgelegt wurden. Vermutlich hätte Ekman dieses Problem als Miniteepräsident überleben können, da er die Gelder nicht privat verwendete, aber in seiner Position zu lügen, wurde ihm nicht verziehen. Nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident gab Carl Gustaf Ekman, der am 15. Juni 1945 in Stockholm starb, seine gesamte politische Aktivität auf.


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Copyright: Herbert Kårlin

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