Donnerstag, 20. August 2015

Bo Jonsson, der mächtigste und reichste Mann Schwedens

Als Bo Jonsson der Adelslinie Grip am 20. August 1386 starb, war er, neben dem König, der mächtigste Mann Schwedens und der reichste Mann der schwedischen Geschichte, denn er besaß nicht weniger als ein Drittel des gesamten damaligen Reiches und zusätzlich ganz Finnland, zum Teil auf Grund von Erbschaften und Erwerbungen, noch mehr jedoch dadurch, dass er dem König Magnus Eriksson immer wieder aus seinen Geldschwierigkeiten half und dafür Ländereien als Pfand erhielt, die der König anschließend nicht mehr einlösen konnte. An den Geschlechtsnamen Grip ertrinken noch heute das Schloss Gripsholm, das Bo Jonsson als Burg erbauen ließ und nach seinem Geschlecht benannte.

Bo Jonsson kam Anfang 1335 zur Welt, kurz nach dem Tode des Vaters. Dies erklärt auch, warum Jonsson erstmals nach seiner Volljährigkeit im politischen Geschehen Schwedens auftaucht. Unter Magnus Eriksson ging die Karriere des sehr ambitiösen Jonssons allerdings sehr schleppend voran, da er den König zwar finanziell unterstütze, jedoch dessen Politik kritisierte, was letztendlich auch dazu führte, dass er den Aufstand gegen den König initiierte und er später Albrecht von Mecklenburg (Albrekt av Mecklenburg) zum Thron verhalf. Dies verhalf Jonsson auch zum höchsten Amt Schwedens, denn 1369 wurde er zum höchsten Beamten des Landes ernannt und nur zwei Jahre später entschied er als Drot auch über das gesamte Rechtssystem Schwedens.

Der Einfluss, der Reichtum und die Macht von Bo Jonsson war mit Intrigen, Drohungen, zahlreichen finanziellen Verflechtungen und sehr vielen wichtigen Beziehungen verbunden, wobei er es als höchster Vertreter des Königs sogar schaffte die Thronrechte der Nachfolger von Albrecht von Mecklenburg einzuschränken. Dokumente belegen auch, dass Jonsson beim Kauf von Gütern nicht nur die Preise drückte, sondern unwillige Verkäufer auch stark unter Druck setzte. Als Privatperson galt Jonsson als extrem brutal und geldgierig. Um an die Güter von Karl Nilsson zu kommen, ermordete er diesen und um seine verstorbene Frau zu beerben, zwang er die Mediziner unmittelbar nach ihrem Tod einen Kaiserschnitt zu unternehmen um das das ungeborene Kind zu retten, die Voraussetzung, dass er das Erbe antreten konnte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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