Samstag, 22. August 2015

Tage William-Olsson und der Verkehrsknotenpunkt Slussen

Als Tage William-Olsson am 22. August 1960 auf Lidingö starb, hatte er sehr viele Wohngebäude geschaffen, als Stadtplaner gearbeitet und unzählige Vorträge über Architektur und Stadtplanung gehalten. Wirklich bekannt wurde er jedoch nicht für seine Bauten, sonder als Architekt des Verkehrsknotenpunkts Slussen in Stockholm. Mit der Verwirklichung dieses Verkehrsknotenpunkts ging William-Olsson in die Geschichte ein, da er zum einen eine sehr ungewöhnliche Lösung fand, und zudem bereits an den geplanten Rechtsverkehr in Schweden dachte und ein Verkehrschaos sowohl vor der Umstellung als auch nach der Umstellung vermeiden konnte.

Tage William-Olsson war am 8. Juni 1888 als Sohn des Geschäftsmanns Willjam Olsson, dem Gründer der Lundsbergs skola, in London zur Welt gekommen, kam jedoch bereits im Alter von acht Jahren nach Schweden, wo er erst die vom Vater gegründete Schule besuchte, anschließend zum Rudbecksgymnasium in Örebro wechselte und schließlich, neben einigen Auslandsstudien, eine Studium zum Ingenieur und und schließlich zum Architekten an der KTH in Stockholm machte. Im Jahre 1925 gründete William-Olsson dann ein eigenes Architekturbüro, das er jedoch bereits fünf Jahre später wieder aufgab um von der Stadt Stockholm als Stadtplaner beschäftigt zu werden.

Die Lösung, die Tage William-Olsson für den Verkehrsknotenpunkt Slussen vorlegte, bezeichnete der bekannte Architekt Le Corbusier in einem persönlichen Brief an William-Olsson als das erste große Werk der modernen Zeit. Nach Beendigung des Projekts gründete der Architekt erneut ein Architekturbüro in Stockholm, wechselte jedoch 1943 erneut zur Stadtplanung, dieses Mal in Göteborg, wo er in einem neu entstehenden Stadtteil die damals modernste und revolutionärste Architektur verwirklichte, mit offenen Küchenlösungen und Zwischenwänden, die man individuell verändern konnte. Zehn Jahre später gründete er dann erneut ein eigenes Architekturbüro in Göteborg, um dieses jedoch 1956 wieder nach Stockholm zu verlagern. William-Olsson war bis zu seinem Tode als Architekt aktiv.


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Copyright: Herbert Kårlin

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