Sonntag, 11. Mai 2014

Israel Hwasser und die Naturphilosophie in der Medizin

Als Israel Hwasser am 11. Mai 1860 in Uppsala starb, nahm er innerhalb der Medizin eine Sonderrolle ein und vertrat eine Theorie, die bis heute umstritten blieb, denn im Zuge der Naturromantik sah er eine Krankheit nicht losgelöst von der Umwelt, den Lebensbedingungen und selbst der philosophischen Anschauung des Kranken. Nur wer ein ausgeglichenes Leben führte konnte in seinen Augen auch gesund werden. Seine Lehre baute daher auf eine Gesamtheitsmedizin bei der er selbst Politik in den Gesundheitsprozess einschloss. Es war daher nicht verwunderlich, dass er sich der Einrichtung medizinischer Schulen widersetzte, denn dort konnte man nur das Handwerk lernen, was für Hwasser nicht ausreichte um ein guter Arzt zu werden.

Israel Hwasser, der am 17. September 1790 als Sohn eines Prostens zur Welt gekommen war, hatte ab 1804 an der Universität Uppsala Medizin studiert. Im Jahre 1813 promovierte er an der gleichen Universität zum Doktor der Medizin, wobei sich schon bei seiner Dissertation zeigte, dass er einen eigenen Weg innerhalb der Medizin einschlug, denn er behandelte das Thema welchen Einfluss kaltes Wasser auf Fieber habe. Nachdem Hwasser erst in Deutschland und Norwegen als Feldarzt gearbeitet hatte, erhielt der Mediziner 1817 eine Professur im finnischen Åbo (Turku) von wo aus er 1829 nach Schweden zurückkehrte und in Uppsala Professor für praktische und theoretische Medizin zu werden.

Obwohl man in der Zeit als Israel Hwasser Professor war die Anatomie, die Pathologie und die Physiologie entdeckte, die der Medizin vollkommen neue Wege wiesen, sah der Professor in diesen Entdeckungen keinen Fortschritt, da ohne Gottes Wille und ein gesundes Umfeld niemand gesund werden konnte. Erstaunlich ist dabei jedoch, dass es Hwasser in seiner Stellung nicht gelang eine eigene medizinische Schule zu gründen, als Gegenpol zur „Handwerksmedizin“. Möglicherweise war das Problem, dass das Karolinska Institutet 1810 gegründet worden war und eine immer wichtigere Rolle in der medizinischen Forschung einnahm. Immerhin erreichte es Hwasser durch seinen Kampf dass die medizinische Ausbildung an der Universität Uppsala beibehalten wurde und nicht, wie geplant, nach Stockholm verlegt wurde.


11. Mai 1762: Der schwedische Mörder Jacob Johan Anckarström
11. Mai 1818: Karl XIV. Johan erhält die Krone Schwedens
11. Mai 1858: Der schwedische Künstler Nils Kreuger
11. Mai 1870: Otto von Friesen und die Runenlehre Schwedens
11. Mai 1971: Stockholm rettet seine Ulmen im Kungsträdgården

Copyright: Herbert Kårlin

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