Freitag, 30. Januar 2015

Die schwedische Internatsschule Lundsberg

Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Großunternehmer William Olsson aus Lundsberg die Idee, nach Vorbild der englischen Internatsschulen, in Schweden eine Schule zu schaffen aus der die Machthaber des Landes hervorgehen sollten und in der Religion und Disziplin eine der wichtigsten Rollen spielen sollten. Dass daher um diese Zeit Mädchen nichts in so einer solchen Einrichtung verloren hatten, war selbstverständlich, denn die Macht des Landes musste von den Männern ausgehen. Für Olsson war es kein großes Problem die Idee zu verwirklichen und so gründete er am 30. Januar 1896 die Lundbergs skola.

Die Internatsschule Lundsberg, die heute noch eine der drei Reichsschulen Schwedens ist, die auch heute noch von den Nachkommen des Königshauses und Schülern wichtiger Persönlichkeiten besucht wird, war zu Beginn lediglich eine Realschule, die jedoch bereits 1904 zum Gymnasium wurde und vier Jahre später das Recht erhielt die Hochschulreife zu vergeben. Seit 1907 ist die von Olsson gegründete Schule eine Stiftung, die in Statuten festhält, dass eine demokratisch Erziehung auf christlicher Grundlage zu erfolgen hat und bildet daher eine der konservativsten Schulen des Landes in die die Vorsitzenden der Stiftung wenig Einblick gewähren.

Ab 2011 wurde die ungeschriebene innere Blockade der Internatsschule Lundsberg durchbrochen und die ersten Klagen gingen bei der Polizei ein. Es handelte sich um verschiedene Gewaltanwendungen und Misshandlungen. Auch wenn diese Angelegenheit bei den Akten landete, so forderte nun das Schulamt Änderungen, die die Leitung der Schule zusagte. Bereits ein Jahr später kam es erneut zu Gewalt und ein Schüler musste mit schweren Brandschäden, nach einer Misshandlung mit einem heißen Bügeleisen, ins Krankenhaus eingeliefert werden und wenige Monate später ging eine Klage wegen Vergewaltigung bei der Polizei ein. Die Folge davon ist, dass die drei Reichsschulen des Landes ab 1. Juli 2015 den Privatschulen gleichgestellt werden, also keine Sondergelder mehr erhalten und in Zukunft kein jährliches Schulgeld in Hohe von 250.000 Kronen mehr verlangen dürfen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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