Dienstag, 14. April 2015

Karl Gerhard, der König der schwedischen Revue

Karl Gerhard kam am 14. April 1891 unter dem Namen Karl Johnson in Stockholm zur Welt und war ab seinem siebzehnten Lebensjahr als Schauspieler mit den verschiedensten schwedischen reisenden Theatergesellschaften unterwegs, lediglich unterbrochen von seinem Wehrdienst, den er allerdings auch dazu verwendete seine erste Revue Melins System zu schreiben, eine Anspielung auf das Stenographiesystem von Olof Melin. Nach Beendigung seines Wehrdienstes, schrieb Karl Gerhard dann, gemeinsam mit Karl-Ewert, sein erstes professionelles Theaterstück für das Folkteatern und begann sich dem Kabarett zuzuwenden. Bereits 1919 trat er Karl Gerhard als Coupletsänger im Kabaret Fenix in Stockholm auf.

Mit der Erfahrung aus Theater und Kabarett war für Karl Gerhard der nächste Schritt die Revue, die um diese Zeit von Ernst Rolf dominiert wurde. 1921 brachte der Schauspieler und Sänger dann seine erste eigene Revue auf die Bühne, ein Portrait von Gustav V., die zu seinen politisch milden Aufführungen gehört, denn Karl Gerhard brach mit dem dem vorgespielten Luxusleben, das Ernst Rolf auf die Bühne brachte, denn in seinen Revuen gab es keine Tabus und die gesellschaftlichen Spitzen waren sehr deutlich zu spüren, auch wenn er nach dem Tod von Ernst Rolf im Jahre 1932 in seinen Stücken erst einmal eine Mischung aus Kritik und luxuriösem Leben vereinte.

Mit dem Aufkommen der nationalsozialistischen Bewegung in Deutschland, wurden die Couplets von Karl Gerhard immer politischer, was sich, unter anderem, am Lied I skuggan av en stövel zeigte, das er für Zarah Leander schrieb und ein Protest gegen die europäische Judenverfolgung darstellt. Dass seine kritische Einstellung zum damaligen Deutschland von den Machthabern Schwedens nicht geteilt wurde, zeigte sich als Karl Gerhard in seiner Revue Lite Gullregn im Jahre 1940 sein Meisterstück Den ökända hästen från Troja vorführen wollte, denn dieses Couplet fiel der Zensur zum Opfer und Karl Gerhard musste zu anderen Mitteln greifen um die Deutschfreundlichkeit der Regierung zu kritisieren. Das Dalahäst erhielt einen Maulkorb und eine Schlafmütze. Der Künstler verzichtete zwangsläufig auf das Couplet und las dafür das Verbot mit dem längst überholten Gesetz vor. Karl Gerhard starb am 22. April 1964 im Krankenhaus in Solna.


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Copyright: Herbert Kårlin

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