Freitag, 24. April 2015

Thorbjörn Fälldin, dreimal Ministerpräsident Schwedens

Thorbjörn Fälldin kam am 24. April 1926 als Sohn eines Landwirts in Högsjö im Ångermanland zur Welt und wurde nach seiner Realschulreife im Jahr 1945 selbst Landwirt. Nach seinem Wehrdienst  und dem Offiziersexamen des Jahres 1951 wurde Fälldin in mehreren Vereinen aktiv, wurde in mehreren von ihn zum Vorsitzenden gewählt und machte sich dadurch einen Namen im Ångermanland. Es war daher nahezu logisch, dass Fälldin ab 1958 auch ins Parlament gewählt wurde und 1971 auch zum Vorsitzenden der schwedischen Zentrumspartei (Centerpartiet) gewählt wurde, ein Amt, das der Politiker bis 1985 wahr nahm.

Als Thorbjörn Fälldin 1971 zum Vorsitzenden der Zentrumspartei gewählt wurde, war er gleichzeitig der natürliche Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, da die Partei um diese Zeit die größte bürgerliche Partei war. Diese „natürliche“ Entscheidung sollte sich jedoch bald als problematisch zeigen, denn als Fälldin bei den Parlamentswahlen des Jahres 1976 bei der entscheidenden Diskussion Olof Palme gegenüberstand, zeigte er sich als erbitterter Gegner der Kernkraft und forderte erst eine Lösung für die Endlagerung bevor man an den Bau von Kernkraftreaktoren denken sollte. Dies brachte zwar den bürgerlichen Block an die Regierungsmacht und machte Fälldin zum Ministerpräsidenten, aber es führte auch zu bürgerlichen Parteikämpfen, da die anderen Regierungsparteien Befürworter der Kernkraft waren. Das Ergebnis war, dass Thorbjörn Fälldin 1978 von seinem Amt als Ministerpräsident zurücktrat.

Dies war jedoch nicht das politische Ende von Thorbjörn Fälldin, denn bei den folgenden Wahlen gewann wieder der bürgerliche Block und der Politiker wurde erneut zum Ministerpräsidenten Schwedens. Nur zwei Jahre später brachten jedoch die Diskussionen um die Steuerpolitik des Landes der Regeirung ein Ende und als eine neue Koalitionsregierung gebildet wurde, war Fälldin zum dritten Mal Ministerpräsident, allerdings nur für ein Jahr, denn als 1982 die nächsten Parlamentswahlen durchgeführt wurden, kamen die Sozialdemokraten an die Macht. Fälldin versuchte 1985 eine Rückkehr  in die vorderste Linie der Politik und begann dafür eine Zusammenarbeit mit der damals sozialkonservativen KDS (Christdemokraten), was jedoch dazu führte, dass die Centerpartiet bei den Wählern geradezu abstürzte. Fälldin verlor dann auch seinen Posten als Vorsitzender der Partei und kehrte in die Landwirtschaft zurück, auch wenn er in den Folgejahren noch mehrere politische Aufgaben übertragen bekam.


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Copyright: Herbert Kårlin

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