Sonntag, 14. Januar 2018

Der Politiker und Bischof Gottfrid Billing

Gottfrid Billing kam am 19. April 1841 als Sohn eines Regionalpolitikers in einem alten Geschlecht Skånes in Önnestad zur Welt und studierte an der Universität Lund Theologie, wobei der Theologe von Beginn an sowohl in der Politik als auch der Religion eine sehr konservative Haltung einnahm, was, auf Grund seines Einflusses, auch die Entwicklung Schwedens zum Teil über Jahre hinweg bremste. Mit 40 Jahren wurde Billing Professor der Theologie an der Universität Lund, 1884 Bischof des Stiftes Västerås und nur ein Jahr später auch oberster Hofprediger der Königshauses.

Seine engen Beziehungen zum Königshaus und den konservativen kirchlichen  Kreisen führten dazu, dass Gottfrid Billing gefragt wurde, ob er Anton Niklas Sundberg als Erzbischof folgen wollte. Billing lehnte das Angebot ab, ließ sich dafür jedoch in die Svenska Akademien wählen, da dies mit mehr Prestige verbunden war. Billig vertrat die Svenska Kyrkan auch als konservativer Politiker beim Reichstag von Västerås. Hier gelang es dem Politiker jede Anfrage nach einem allgemeinen Wahlrecht zu blockieren, wobei er insbesondere Frauen von der gesellschaftlichen Entwicklung ausschließen wollte.

Auch in theologischen Fragen zeigte sich Gottfrid Billing als extrem konservativ, was sich insbesondere darin ausdrückte, dass er noch 1910 die Existenz des Teufels vertrat, denn schließlich habe Jesus selbst diese Aussage verbreitet. In diesen Jahren gab es mehrere fortschrittliche Theologen, die die Kirche erneuern wollten und daher die Existenz des Teufels bereits als Dummheit bezeichneten. Billing konnte die Verbreitung dieser modernen Meinung weitgehend bremsen. Nach dem ersten Weltkrieg zog sich Gottfrid Billing, der am 14. Januar 1925 in Lund starb, aus dem öffentlichen Leben zurück, behielt jedoch bis zu seinem Tod das Amt als Bischof und erster Hofprediger und war weiterhin aktives Mitglied der Svenska Akademien.


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Copyright: Herbert Kårlin

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