Dienstag, 27. November 2012

Astrid, die Entwicklung eines altnordischen Namens

Seit dem 27. November 1907 findet man in den schwedischen Kalendern den Namen Astrid als Namenstag eingetragen, einen Vornamen, der parallel zu Estrid entstanden war, wobei Astrid aus dem frühen Westnordischen und Estrid aus dem alten Ostnordischen kam, aber beide hatten sich aus den Worten as (= Gott) und frid (= schön) gebildet. Astrid und Estrid bedeuten daher „göttlich schön“, eine Bezeichnung, die kaum zu überbieten ist. Vor 1907 fand man ausschliesslich den Namen Estrid in den schwedischen Kalendern, da dieser Name öfter vergeben wurde als Astrid.

Wenn man in der Geschichte zurückgeht, so findet man beide Namen, wenn auch noch auf die alte Schreibweisen, bereits im frühen Mittelalter, denn die Tochter des Königs Olof Skötkonung heiratete Olav den Heiligen, einen brutalen Wikinger, der später zum Heiligen avancierte und wurde im Mälartal als Estrid bezeichnet, während sie im norwegisch-isländischen Raum Astrid (Ásfríðr) geschrieben wurde. Der Vorname Estrid kommt zudem auf mehreren Runensteinen (zum Beispiel dem Runenstein von Rök) des östlichen Schwedens vor.

Wenn man dagegen wissen will warum der Vorname Astrid die vorherige Estrid in den Kalendern ersetzte, so muss man nicht nach der Häufigkeit des Vornamens und in der jüngeren Geschichte suchen, denn man wollte mit der Änderung ganz einfach die schwedische Prinzessin Astrid würdigen, die 1905 in Stockholm geboren worden war, auch wenn das Datum mit dem Namenstag nicht so ganz übereinstimmte, da die Prinzessin nicht am 27. November,  sondern am 17. November geboren war. Da Prinzessin Astrid im Jahre 1935 bei einem Autounfall ums Leben kam, wird dieser Namenstag auch auf viele Jahre hinaus weiterhin am 27. November beibehalten werden.


27. November 1949: Åsa-Nisse, der Kino-Erfolg Schwedens
27. November 1984: Die schwedische Sängerin Sanna Nielsen

Copyright: Herbert Kårlin

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