Dienstag, 26. März 2019

Die Künstlerin und Schriftstellerin Lenke Rothman

Lenke Rothman kam am 26. März 1929, alternativ am 28. März 1929, im ungarischen Kiskunfélegyháza in einer jüdischen Handwerkerfamilie zur Welt und hatte lediglich bis 1944 eine halbwegs normale Kindheit, denn 1944 marschierten die Truppen Hitlers im Ort ein, verpflichtete den Vater zur Zwangsarbeit und schickten den Rest der Familie nach Auschwitz, wo nur die junge Frau und ihr jüngerer Bruder als arbeitsfähig eingestuft wurden und die Mutter mit den weiteren sechs Geschwistern direkt in die Gaskammer geschickt wurden. Kurz vor Kriegsende kam Rothman ins Lager nach Bergen-Belsen, wo sie an TBC erkrankte, aber das Glück hatte bei Kriegsende ins Krankenhaus nach Malmö transportiert zu werden.

Lenke Rothman-Arnér verbrachte dann sechs Jahre im Krankenhaus und in Sanatorien bis sie 1951 eine Ausbildung in Malerei am Konstfack in Stockholm beginnen konnte. Über Nelly Sachs lernte die Künstlerin den Schriftsteller Sivar Arnér kennen, den sie 1959, nach einer Scheidung von Herman Abrahamsson, heiratete, ein Jahr bevor sie Künstlerin ihre erste eigene Ausstellung in der Sturegalleriet hatte und sie sich einen Namen als Künstlerin schuf. Während sich Rothman-Arnér die ersten Jahre über nur dem Malen widmete, begann sie in den 70er Jahren immer mehr auf Collagen und Kunstwerke überzugehen, die verschiedene Kunstrichtungen und Materien verbanden.

In sehr vielen Kunstwerken Lenke Rothman-Arnérs, die am 27. November 2008 auf Lidingö starb, findet man auch traumatische Erinnerungen aus ihrer Jugend, die geprägt von der Verfolgung der Juden und Krankheit sind. Rothman-Arnér zeigte sich ab den 80er Jahren als sehr vielseitige Künstlerin, die neben beeindruckenden Collagen und Skulpturen schuf, einige Bücher schrieb und Filme verwirklichte, die immer eine Verbindung zwischen der persönlichen Vergangenheit und der Zukunft waren, die Schrecken und Licht miteinander verbinden. Noch 2018 konnte man Werke von Rothman-Arnérs im Sörmlands Museum in Nyköping entdecken.


26. März 1747: Elis Schröderheim im Dienste von Gustav III.
26. März 1822: Die missglückte Ehrung von Karl XIII.
26. März 1828: Elisabeth Olin, die erste Primadonna Schwedens
26. März 1888: Elsa Brändström, der „Sibirische Engel“ aus Schweden
26. März 1914: Åke Grönberg, Schauspieler, Sänger und Regisseur
26. März 1920: Die schwedische Studentenzeitung Lundagård
26. März 1940: Christina Odenberg wird erster weiblicher Bischof Schwedens
26. März 1948: Die Osterkrawalle des Jahres 1948 in Stockholm
26. März 1948: Jugendrevolte in Schweden
26. März 1963: Das Stadtviertel Krämaren wird die Galerie Krämaren
26. März 2015: Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Tomas Tranströmer 

Copyright: Herbert Kårlin

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