Samstag, 17. Februar 2018

Der Troubadour Bengt Sändh

Bengt Sändh kam am 17. Februar 1938 in Borås zur Welt und hatte eine Kindheit, die man im Grunde keinem Kind wünscht, denn er wuchs in zahlreichen Kinderheimen auf, wobei zwei davon später bekannt dafür wurden, dass die Kinder dort missbraucht wurden. Nur während der ersten drei Schuljahre besuchte er neun verschiedene Schulen und seine Jugend war in der Folge entsprechend, denn bis heute hält Sändh den Rekord im Autodiebstahl, denn er schaffte es 46 Autos in nur zehn Tagen zu stehlen und selbst den Militärdienst unterbrach er durch unerlaubtes Fernbleiben vom Dienst und saß dafür einen Monat im Gefängnis.

Das Berufsleben begann für Bengt Sändh ähnlich turbulent, denn er versuchte sich in den unterschiedlichsten Berufen, kam jedoch dabei auch mehrmals als Bühnenarbeiter mit Künstlern in Berührung, die weitaus offener waren als als Arbeiter, die er sonst kannte und ihm den Weg in die Zukunft wiesen. Im Jahr 1965 nahm Sändh dann seine erste Schallplatte auf, was zur Wende wurde, denn ab dieser Zeit konnte er sich als Troubadour versorgen. Auch wenn er in den Folgejahren sehr viele Auftritte hatte, unter anderem auch mit  Lill Babs, so blieb Sändh Rebell und gründete1970 den Reichsverband der Straßenmusikanten.

Als das Arbeitsamt 1980 die private Vermittlung von Künstlern verbieten wollte, kontaktierte Bengt Sändh hunderte von Künstlern, veranstaltete ein Protesttreffen und gründete die PAMO, die Interessenorganisation professioneller Künstler und Musiker. Bei einem gemeinsamen Protestkonzert in Gröna Lund schlug er damit alle bis dahin aufgestellten Publikumsrekorde. Aber Sändh hatte so viel Energie, dass er neben seiner Tätigkeit als Künstler auch eine Snusfabrik gründete, der Initiator für die Gründung des Mykologischen Vereins Schwedens war und mit selbst geschaffenen Produkten, aber auch seinen Schallplatten und Büchern, die Märkte zwischen Jokkmokk und Ystad besuchte. 1999 zog Bengt Sändh an die Costa del Sol, wo er bis heute Chili anbaut und Sambal Olek herstellt.


17. Februar 1347: Die Geschichte der Kupfergruben in Falun
17. Februar 1410: Der Ritter, Jurist und Reichsrat Karl Ulfsson till Tofta
17. Februar 1753: Schweden greift zum Gregorianischen Kalender
17. Februar 1859: Johan Lindström Saxon, der Heimatautor Närkes
17. Februar 1893: Arvid Källström, der unermüdliche Skulpteur Schwedens
17. Februar 1931: Hitler und Goebbels erhalten in Stockholm Redeverbot
17. Februar 1973: Die schwedische Sängerin Shirley Clamp
17. Februar 1992: Der einzige unaufgeklärte Polizistenmord in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen