Freitag, 19. Januar 2018

Der Hutnadelschutz in der Stockholmer Straßenbahn

Etwa zur gleichen Zeit als in Stockholm die Straßenbahnen ihren Einzug hatten, kam auch eine Damenmode auf, die sehr bald zu Problemen in genau diesen Straßenbahnen führten, nämlich Hutnadeln, die die Hüte der Damen an den Haaren festhielten, und bei einer Länge von bis zu 50 Zentimeter und einem sehr spitzen Ende eine regelrechte Gefahr ausmachten, da es in den Wagen der Straßenbahnen teilweise sehr eng wurde und nahezu jede Frau in Stockholm, die der Mode folgen wollte, eine dieser Nadeln trug, also eigentlich einen Sicherheitsabstand einhalten sollte.

Ab 1912 häuften sich dann die Artikel in der Presse Stockholms, die auf die Gefahr der Hutnadeln aufmerksam machten und so manches Mal wurden die Hutnadeln auch mit gefährlichen Waffen verglichen, die man verbieten sollte. Dass die Straßenbahngesellschaft in Stockholm dann eine eigene Lösung suchte, war ein Ereignis, das sich am 13. Januar 1913 zutrug, denn an diesem Tag verlor ein Angestellter, der einer dieser mit Hutnadel bewaffneten Frau lediglich beim Einsteigen behilflich sein wollte und dabei durch einen Stich der Hutnadel verletzt wurde, fast sein Augenlicht. Auch wen dies nicht der erste Unfall dieser Art war, so sah sich die Straßenbahngesellschaft nun dennoch gezwungen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Ab dem 19. Januar 1913 konnte man daher in allen Straßenbahnen der schwedischen Hauptstadt einen Hutnadelschutz kaufen, den die Gesellschaft für fünf Öre von der Nordiska Kompaniet, die allerdings erst zwei Jahre später ihren heutigen Namen erhielt, gekauft hatte und zum gleichen Preis an die Frauen weiterverkaufte. Der Verkaufserfolg ließ nicht auf sich warten, denn in relativ kurzer Zeit wurden 24.000 dieser Schutzvorrichtungen verkauft, was jedoch das Problem lediglich minderte, denn bis die Mode dann so langsam abklang, trugen dennoch nur etwa die Hälfte der Frauen in den Straßenbahnen den empfohlenen Schutz und die andere Hälfte ließ den Hutschmuck zu Hause liegen, wo er dann wenig Nutzen brachte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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