Sonntag, 1. April 2018

Der Chemiker und Industrielle Henrik Gahn

Henrik Gahn der Jüngere kam am 1. April 1820 als Sohn eines Chemiker und Bergmeisters in Falun zur Welt und schrieb sich 1838 an der Universität Uppsala ein, die er drei Jahre später verließ um seine Ausbildung an der Falu Bergbauschule fortzusetzen. Nach einem Stipendium und einigen Reisen beschäftigte sich Gahn dann jedoch nicht mehr mit dem Bergbau, sondern er widmete sich zwischen 1848 und 1862 insbesondere der Forstwirtschaft. Die Wende für Gahn kam im Jahr 1862, als er, trotz seines wirtschaftlichen Erfolgs als Forstwirt, nach Uppsala zog und dort eine kleine chemisch-technische Fabrik gründete.

Henrik Gahn wollte in seiner Fabrik eigentlich Tinte herstellen und dabei die Qualität der Tinte verbessern, aber sehr bald änderte sich die Richtung, denn Gahn entwickelte das Konservierungsmittel Aseptin, mit dem man vor allem Fleisch konservieren konnte. Und wenig später kam dann auch das antiseptische Desinfektionsmittel Amykos hinzu, zwei Produkte, die in der Lebensmittelindustrie und in den Krankenhäusern verzweifelt gesucht wurden. Und so nebenbei weitete Gahn dann 1884 seine Produktpalette auch noch mit der Seifenherstellung aus. Auch wenn die Produkte Gahns bald von zahlreichen anderen Firmen imitiert wurden, so war er als Erfinder dennoch einen Schritt voraus.

Henrik Gahn erkannte die Vielseitigkeit seines Mittels Apsetin und aromatisierte dieses mit Pfefferminzöl, Nelke und anderen Mittel, so dass sein Produkt auch in zahlreichen kosmetischen Präparaten angewandt werden konnte. Ab 1870 war seine Erfindung so beliebt, dass seine Firma auch mehrere Preise bei internationalen Ausstellungen erhielt und die Produkte nahezu als Wundermittel betrachtet wurden. Bald stellte Henrik Gahn, der bereits am 15. Februar 1874 starb, auch Hautcreme, Puder, Nagellack, Pomaden und viele Produkte mehr her. Auf Grund seines frühen Todes konnte Gahn den Erfolg seines Werkes jedoch nicht mehr erleben und 1964 verkaufte der Enkel die Firma an das Unternehmen Barnängen, das die Tradition Gahns in gewisser Weise fortsetzt.


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Copyright: Herbert Kårlin

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