Montag, 9. April 2018

Der finnische Nationaldichter Elias Lönnrot

Elias Lönnrot wurde am 9. April 1802 im heute finnischen Sammatti als Sohn eines Schneiders geboren und wuchs in sehr einfachen Verhältnissen auf. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte Lönnrot, neben der schwedischen Sprache, die für jede höhere Ausbildung nötig war, auch Finnisch. Lönnrot besuchte die Kathedralschule in Åbo, musste jedoch aus Geldmangel die Ausbildung abbrechen um 1822 eine Stelle als Apothekerlehrling zu suchen. Zwei Jahre später konnte er sich dann jedoch an der Königlichen Akademie in Åbo (Turku) einschreiben, wo er seine Liebe zur finnischen Volksdichtung entdeckte. Nach einem Magister in Åbo schrieb sich Lönnrot 1829 an der medizinischen Fakultät der Universität Helsingfors (Helsinki) ein. Das Studium schloss er mit der Doktorarbeit über die magische Medizin Finnlands ab.

Bereits während seines Studiums reiste Elias Lönnrot nach Karelien und nach Savolax um dort nach Material zu suchen, das später zum finnischen Nationalepos Kalevala werden sollte, wobei Lönnrot 1830 auch Mitgründer der finnischen Literaturgesellschaft wurde. Bereits 1835 kam dann die erste Version des Kalevala auf den Markt, auch wenn diese Lönnrot noch nicht zufrieden stellte. Auch in seiner Zeit als Arzt nahm Lönnrot immer wieder frei um Zeit für seine Forschung zu haben, wobei seine Reise nach Estland im Jahr 1844 von großer Bedeutung wurde, da er dort Friedrich Reinhold Kreutzwald traf, der am Nationalepos Estlands arbeitete. Nach seiner Rückkehr erweiterte Lönnrot daher sein Hauptwerk, das dann 1847 bedeutend erweitert herausgegeben wurde.

Die Verbindung zur schwedischen Literatur findet man bei Elias Lönnrot in seinen wissenschaftlichen Werken und Zeitungsartikeln, die er in Schwedisch abfasste, und in seiner sprachwissenschaftlichen Forschung. Zwischen 1867 und 1880 verfasste Lönnrot das erste und umfassendste Wörterbuch Finnisch-Schwedisch, das 200.000 Nachschlageworte beinhaltete. Da Lönnrot hierbei auch neue Worte schöpfte, die er rein sprachtheoretisch ableitete, gingen natürlich später nie alle seiner Worte in die finnische Sprache ein, aber ein Teil davon wurde später zum Basiswortschatz Finnlands gerechnet. Dieses Werk Lönnrots, der am 19. März 1884 starb, blieb, trotz der Wortschöpfungen, rund 80 Jahre lang das Grundwerk der finnischen Sprache.


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9. April 1689: Kristina von Schweden, die widerspenstige Königin
9. April 1844: Der schwedische Ingenieur Adolf Ahlsell
9. April 1862: Anna Maria Roos, vom Schulbuch zum Drama und zum Kinderbuch
9. April 1903: Die Schauspielerin und Regisseurin Mimi Pollak
9. April 1944: Lars Norén und die schwedischen Außenseiter
9. April 1947: Maria-Pia Boëthius und der schwedischer Feminismus
9. April 1947: Die erstaunliche Karriere von Karin Kock-Lindberg
9. April 1970: Gustaf Tenggren, von Trollen zu Disneys Pinocchio
9. April 2006: Der schwedische Skandalregisseur Vilgot Sjöman 
9. April 2010: Kerstin Thorvall und die sexuelle Revolution Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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