Samstag, 17. August 2013

Der Mord an John Hron bewegt Schweden

Der Mord an John Hron am 17. August 1995 gehört zu jenen Morden Schwedens, die noch heute die Gemüter des ganzen Landes bewegen, wobei es nicht nur die brutale Gewalt ist, die an den Tod des damals 14-jährigen Hron erinnert, sondern vor allem die Tatsache, dass satanistische Gruppen den Tod weiterhin verherrlichen und das Grab des Jungen in Ytterby in regelmäßigen Abständen, vermutlich von schwedischen Neonazis, geschändet wird.

John Hron wollte die Nacht vom 16. zum 17. August 1995 mit einem Freund am Ingetorpssjön im Zelt verbringen und am See grillen um damit den Sommerferien einen angenehmen Abschluss geben. Was der Junge nicht wusste war, dass an einer anderen Stelle des Sees vier Neonazis sich die Zeit mit Alkohol vertrieben und durch das Lagerfeuer auf die beiden aufmerksam geworden waren. Noch weniger konnte er ahnen, dass sich unter den Neonazis auch ein Mitschüler befand mit dem John während des Jahres bereits mehrmals Probleme hatte, da er sich, als Sohn eines Einwanderers aus Tschechien, sehr negativ zu jeder extrem rechten Bewegung geäußert hatte.

John Hron war daher ein ideales Ziel für die vier Jugendlichen, die damals zwischen 15 und 18 Jahre alt waren. Als besonders brutal zeigten sich Mikael Fjällholm und Daniel Hansson, die John so stark misshandelten, dass er bewusstlos liegen blieb, woraufhin die Gruppe ihn in den See warf. John Hron gewann dadurch das Bewusstsein wieder und schwamm zur Mitte des Sees. Als dann jedoch sein Freund um Hilfe rief, kehre er zum Strand zurück, eine Entscheidung, die ihm das Leben kosten sollte. Zurück am Ufer setzte nämlich die Misshandlung fort und die Täter ließen erst von ihrem Opfer ab, als er sich kaum noch rührte. Zum Abschluss warfen sie John Hron nochmals in den See, wo er nahezu wie ein Stein unterging und endgültig starb.


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Copyright: Herbert Kårlin

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