Sonntag, 8. Dezember 2013

Tony Olssons Weg zum Verbrecher

Tony Olsson, der mit wirklichem Namen Tony Åke Byström heißt, wurde am 8. Dezember 1972 in Flemingsberg geboren und wechselte als Kind sehr häufig Ort und Schule, da seine Mutter nach der Scheidung ein unstetes Leben führte bis sie sich mit einem festen Partner bei Örebro niederließ um dort Hunde und Pferde zu züchten. Der junge Olsson hatte sich daher nirgends eingegliedert und fand auch die Schule langweilig. Bereits mit 13 fiel er dann erstmals der Polizei auf, da er sich mit jeder denkbaren kriminellen Aktivität beschäftigte, angefangen vom Autodiebstahl bis zum Waffenhandel und der Verteilung von Falschgeld.

Nach der neunten Klasse verließ Tony Olsson die Schule und sein Leben nahm zwei parallele Wege ein, denn zum einen begann er eine Ausbildung zum Lackierer und besuchte Kurse in der Volkshochschule, zum anderen setzte er jedoch auch seine kriminelle Aktivität fort. Als Olsson 1991 erstmals ins Gefängnis kam, kam er dort mit der neonazistischen Szene in Berührung, die ihn zu faszinieren begann und die folgenden neun Jahre, neben der Kriminalität, sein Leben dominierte. Erneut vom Gefängnis aus nahm Olsson 1998 Kontakt mit Lars Norén auf, was zu einem rechtsextremen Theaterstück führte, das in der Presse stark diskutiert wurde, da die Schauspieler, unter anderem Olsson mit einer Sondergenehmigung, ihre eigenen Ansichten auf der Bühne präsentierten.

Nur einen Tag nach der letzten Vorstellung, am 28. Mai 1999, fand dann eine Raubüberfall auf die Östgöta Enskilda Bank in Kisa statt bei dem Jackie Arklöv zwei Polizisten mit einem Genickschuss tötete. Tony Olsson gelang es als einzigem der drei Täter, mit einer Million Kronen in der Tasche, nach Costa Rica zu entkommen. Obwohl Schweden mit dem Land kein Auslieferungsabkommen hatte und Olsson daher dort in Sicherheit war, erklärte er sich freiwillig dazu bereit nach Schweden zurückzukehren, wo er anschließend zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt wurde. Nach Ausbrüchen und unsozialem Verhalten lehnte das Gericht bisher jede Zeitbegrenzung der Strafe ab, weswegen Olsson weiterhin im Gefängnis sitzt ohne jedoch jemanden getötet zu haben, da Arklöv die Tat später zugab. Seit 2000 gehört Tony Olsson keiner nazistischen Organisation mehr an.


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Copyright: Herbert Kårlin

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