Sonntag, 20. November 2016

Der schwedische Regisseur Ivar Johansson

Ivar Johansson kam am 20. November 1889 als Sohn eines Postbeamten in Stråtjära im Hälsingland zur Welt und studierte nach seiner Hochschulreife an der Hochschule in Stockholm Geisteswissenschaften. Nachdem Johansson einige Jahre lang als freier Journalist gearbeitet hatte, erhielt er 1916 einen ersten Vertrag beim Film, als Redakteur von Texten von Stummfilmen. Da sich Johansson jedoch für den gesamten Produktionsprozess beim Film interessierte,so wurde er bald Cutter, begann Manuskripte zu schreiben und landete 1921 letztendlich als Regisseur seines ersten Filmes. Der erste Film Ivar Johanssons wurde Filmrevyn, eine Stummfilmdokumentation bei der aktuelle Ereignisse Schwedens, begleitet von Zeichnungen des Künstlers Nils Melander, kommentiert wurden, also mehr ein redaktionelle Arbeit als tatsächlich eine Regie.

Nach zahlreichen weiteren Manuskripten zu Stummfilmen erhielt Ivar Johansson dann acht Jahre später die Chance die Regie für den Spielfilm Rågens rike zu übernehmen, ein ländliches Drama nach dem gleichnamigen Gedicht von Jarl Hemmer. Johansson, der hier ein Meisterwerk des Stummfilms geschaffen hatte, hatte jedoch das Pech dass am Tag der Premiere auch der erste schwedische Tonfilm Premiere hatte und daher die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Das Thema des Films Rågens rike sollte Johansson allerdings verfolgen, denn 1950 drehte er eine neue Version von Rågens rike, dieses Mal jedoch als Tonfilm.

Rågens rike war jedoch nur der Auftakt für Ivar Johansson, denn während der kommenden 27 Jahre war er bei 37 Filmen als Regisseur tätig. Die Stärke zeigte Johansson bei Filmen, die im ländlichen Milieu spielten, das er persönlich sehr gut kannte. Dadurch konnte der Regisseur auch weitgehend die Klischees der Landbevölkerung vermeiden, auch wenn Johansson dabei die Neigung zeigte die Natur des Landes geradezu als Paradies darzustellen. Eine Ausnahme bildet das damals sehr zeitnahe Drama Gula Kliniken aus dem Jahre 1942, als Johansson die Problematik der Abtreibung behandelte, und so nebenbei auch noch dem Hauptdarsteller Arnold Sjöstrand seinen Stempel als schwedischer Filmliebhaber verpasste.


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20. November 1918: Das Schicksal des Dampfers S/S Brahe
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20. November 1933: Per Wästberg und die Dritte Welt
20. November 1937: Der Pilz (Svampen) am Stureplan in Stockholm
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Copyright: Herbert Kårlin

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