Montag, 28. November 2016

Die deutsch-schwedische Künstlerin Lotte Laserstein

Lotte Laserstein kam am 28. November 1898 als Tochter eines Apothekers in Preußisch Holland, dem heutigen Polen, zur Welt, wuchs jedoch mit ihrer Mutter in Dresden und Berlin auf, da der Vater bereits 1902 starb. Als Laserstein 1927 ihr Kunststudium in Berlin abgeschlossen hatte, machte sich die Künstlerin einen Namen als Porträtmalerin und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Vertreterinnen der Malerei der Weimarer Republik. Ihrem Aufstieg sollte jedoch ihre jüdische Herkunft der Nationalsozialismus in Deutschland ein Ende setzen, denn ab 1933 wurde es für Laserstein nicht nur immer schwieriger Aufträge zu erhalten, sondern an Ausstellungen war nun nicht einmal mehr zu denken.

Eine Ausstellung in der Galerie Moderne in Stockholm im Jahre 1937 sollte dann das Leben von Lotte Laserstein von Grund auf verändern, denn durch eine Scheinehe gelang es ihr die schwedische Staatsbürgerschaft zu erhalten und konnte sich als Künstlerin in Stockholm niederlassen. Da sie jedoch keine Genehmigung erhielt ihre Mutter nachzuholen, starb diese 1943 im Konzentrationslager Ravensbrück, einer der Gründe warum Laserstein auch nach dem Krieg nicht mehr Deutschland zurückkehren wollte. Auch in Schweden arbeitete Laserstein vor allem an Porträts, die, unter vielen anderen, auch Torgny Segerstedt und Natanael Beskow darstellen.

Allerdings gelang es Lotte Laserstein bis zu ihrem Lebensende am 21. Januar 1993 in Kalmar nicht mehr an den Erfolg der beginnenden 30er Jahre anzuknüpfen, denn auch wenn eine Ausstellung im Jahre 1987 in London Aufmerksamkeit erweckte, so sollte Laserstein erst 2005 wieder in aller Munde sein, als das Judiska Museet in Stockholm ihre Gemälde ausstellte und parallel dazu die deutsch-schwedische Nobelpreisträgerin Nelly Sachs würdigte und dabei auf das Problem von Künstlern während der Diktatur Hitlers aufmerksam machte. Als dann 2010 eines der Meisterwerke Lasersteins bei Sotheby's in London angeboten wurde, ging das Gemälde „Abend über Potsdam“ für knapp fünf Millionen Kronen an die Neue Nationalgalerie in Berlin, wo das Meisterwerk noch heute zu finden ist.


28. November 1718: Hedvig Charlotta Nordenflycht, die erste Feministin Schwedens
28. November 1773: Die Adolf-Friedrich-Kirche (Adolf Fredriks Kyrka) in Stockholm
28. November 1793: Carl Jonas Love Almqvist, ein Revolutionär zur falschen Zeit
28. November 1811: Oscar Patric Sturzen-Becker, ein literarischer Revolutionär
28. November 1898: Die schwedische Lebensrettungsgesellschaft
28. November 1906: Oskar Andersson, der erste Comiczeichner Schwedens
28. November 1927: Die Komponistin und Musikerin Gullan Bornemark 
28. November 1935: Der schwedische Künstler Georg Pauli
28. November 1972: Prinzessin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha

Copyright: Herbert Kårlin

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