Freitag, 25. November 2016

Die Künstlerin und Schriftstellerin Sofia Ahlbom

Sofia Ahlbom, die auch Sophie Ahlbom geschrieben wird, kam am 25. November 1803 als Tochter eines Goldschmieds in Västerås zur Welt. Schon als sehr junges Mädchen war Ahlbom vom Zeichnen fasziniert, wobei ihre Detailtreue auch dem Kupfergraveur Lars Grandell auffiel, der als bereits 80-jähirger Ahlborn im Zeichnen und der Gravur unterrichtete, da um diese Zeit Frauen noch nicht in der Kunstakademie oder entsprechenden Einrichtungen aufgenommen wurden. Die Verbindung zu Grandell und die hohe Leistung Ahlboms führten sehr bald dazu dass die junge Frau in Västerås als Künstlerin anerkannt wurde und dort zahlreiche Aufträge erhielt.

Als Sofia Ahlbom 19 Jahre alt war, starb der Vater und Ahlbom gründete, gemeinsam mit ihrer Schwester, eine Mädchenschule, ohne jedoch ihre Arbeit als Graveurin aufzugeben. 1832 schloss die Schule wieder und Ahlbom zog mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Stockholm, da dort ein Künstler weitaus mehr Möglichkeiten hatte als in Västerås, wobei dieser Umzug nur dank der Unterstützung einer reichen Bekannten möglich war. Die Lithographin Ahlbom hinterließ aus dieser Zeit eine gravierte Stadtkarte von Stockholm und von Visby, die etwas später zu Aufträgen der schwedischen Navigationsschule führten. Auch wenn die Lithografien Ahlbom einige Preise einbrachten, so arbeitete die Künstlerin auch mit Kupfer, Silber und Gold und schuf Werke, die mehr für den Privatgebrauch geeignet waren.

Als Sofia Ahlbom von einem längeren Studienaufenthalt in Frankreich zurückkehrte, wo sie sich insbesondere mit Lithographie beschäftigt hatte, fügte sie ihrer Tätigkeit als Graveurin und Schriftstellerin die Fotografie hinzu und begann sich intensiv für die Rechte der Frauen einzusetzen. Ahlbom kämpfte in diesem Punkt insbesondere für das Pensionsrecht von Lehrerinnen, denn auch wenn es in jener Zeit für eine unverheiratete Frau möglich war in einigen wenigen Berufen ihren Lebensunterhalt zu verdienen, so galt das Pensionsrecht ursprünglich nur für Männer, was unverheiratete Frauen völlig abhängig von ihrer Familie machte oder zu Armut führte. Auch wenn Ahlbom, eine Freundin von Fredrika Bremer, eine sehr wichtige Rolle in der Frauenbewegung Schwedens spielte, so ist die Künstlerin heute nahezu vergessen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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