Sonntag, 5. März 2017

Die Sängerin und Musikerin Anna Öst

Als Anna Öst am 5. März 2011 im Alter von 100 Jahren in Edsbyn im Hälsingland starb, verschwand eine der letzten Sängerinnen der alten Tradition, die in ganz Schweden mit ihrer Musik Freude verbreitet hatten, heute aber nahezu vergessen sind, da Spielmannsmusik und lockere Weisen heute keine Rolle mehr im Musikgeschehen spielen. Das einzige Lied, das noch viele ältere Schweden von Öst kennen, ist das Lied Nicolina, das die Sängerin bei jedem ihrer Auftritte singen musste, aber selbst am liebsten vergessen hätte, da Öst weitaus mehr zu bieten hatte als dieses Lied.

Anna Öst, nicht zu verwechseln mit Anna Lovisa Öst, die als Lapp-Lisa bekannt wurde, kam am 15. Mai 1910 in Ovanåker als Tochter des Reichsspielmannes Jon-Erik Öst zur Welt und wuchs daher mit Musik auf. Sehr früh begann Öst auch selbst Geige und Gitarre zu lernen und sang als Jugendliche in der Missionskirche in Edsbyn, der auch die Mutter angehörte. In den 20er Jahren war Öst Mitglied der Hälsingeflickorna und spielte, unter anderem, auch in den Stimmfilmen des Godtemplaregården Geige. Obwohl Öst mit den Hälsingeflickorna im ganzen nordischen Raum unterwegs war und es sich dabei um eine der beliebtesten Musikgruppen Schwedens handelte, kam es nie zu einer Schallplatte.

Der Durchbruch als Solosängerin kam für Anna Öst jedoch in den 60er Jahren, als sie, gemeinsam mit der Gruppe Family Four Nicolina sang, denn dieses Lied entwickelte sich in kürzester Zeit zu einem Publikumserfolg und kam in die Svensktoppen. Nur wenige Jahre später, im Jahre 1971, bekehrte sich Öst ganz zum christlichen Glauben, schloss sich der LP-Stiftung, die von Lewi Pethrus initiiert wurde, an und sang fast ausschließlich religiöse Lieder. Als Mitglied der Stiftung begann für Anna Öst auch eine intensive Missionsarbeit, die die Sängerin selbst in die USA führte. Auf Grund ihrer Bekanntheit und ihrer Stimme waren alle Veranstaltungen an denen sie teilnahm, sehr gut besucht, so dass Öst einen sehr wichtigen Beitrag für die LP-Stiftung leistete.


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Copyright: Herbert Kårlin

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