Mittwoch, 1. März 2017

Else Fisher, Regisseurin, Tänzerin und Schauspielerin

Else Fisher kam am 1. März 1918 als Tochter einer schwedischen Textilkünstlerin und eines norwegischen Ingenieurs in Melbourne in Australien zur Welt und kam erst mit vier Jahren nach Schweden, als der Vater mit Tuberkulose in ein Sanatorium in Norwegen kam und die Mutter mit ihren Kindern nach Stockholm zog damit sie die Familie ernähren konnte. Das Mädchen wollte sehr früh Tänzerin werden, was die Mutter ermunterte. Mit 21 Jahren beendete Fisher dann ihre Ausbildung als Tänzerin mit dem Diplom einer Tanzlehrerin und begann eine vielversprechende Karriere als Solotänzerin, die allerdings der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nahezu beendete, auch wenn Fisher noch bei Karl Gerhards Revue Lite Gullregn auftrat und auch kleinere Auftritte akzeptierte.

Als Else Fisher 1941 Ingmar Bergman traf, begann eine engere Zusammenarbeit, wobei sie noch im gleichen Jahr ¨für ihn die Choreographie für Fågel Blå machte und dabei auch als Tänzerin auftrat. In dieser Zeit begann Fisher auch mehr und mehr als Choreographin zu arbeiten und setzte auch auf das Schauspiel, wobei Fisher dabei ihr sehr vielseitiges Talent bewies. Als Bergman nach Helsingborg ging, war geplant dass Fisher auch dort für ihn arbeite, aber als die Schauspielerin an Tuberkulose erkrankte, musste sie die Bühne gegen einen Sanatorium tauschen, was letztendlich auch die kurze Ehe mit Bergman zum Scheitern brachte. Nach ihrer Genesung arbeitete Else Fisher an mehreren Theatern, schrieb Stücke und übernahm auch häufig die Regie. Erst 1957 kam es erneut zu einer Zusammenarbeit zwischen Fisher und Bergman, als Fisher für die Choreographie von Det sjunde inseglet (Das siebente Siegel) zeichnete. 

Als Else Fisher dann am 3. März 2006 in Stockholm starb, wurde sie immer noch mehr als die Ehefrau von Ingmar Bergman gesehen, obwohl diese Ehe gerade einmal drei Jahre gehalten hatte, als als eigenständige Schauspielerin, Regisseurin, Autorin und Tänzerin. Selbst im Dramaten wird Fisher heute nur noch kurz in sieben Rollen genannt und ihre beiden Kinderbücher, die die Schauspielerin auch selbst illustrierte, sind längst vergessen, ohne dass jemand den Grund hierfür nennen könnte. Else Fisher gehört heute zu den vergessenen Künstlern Schwedens, obwohl sie in vielen Punkten viele ihrer Kollegen weit überragte.


1. März 1593: Die Kirchen-Versammlung (Kyrkomöte) von Uppsala
1. März 1638: Die erste schwedische Kolonie in Amerika
1. März 1836: Die Lehrerin und Schriftstellerin Charlotte Lindholm
1. März 1879: Der schwedische Künstler Johan Albin Johansson
1. März 1884: Der schwedische Schauspieler Harry Bergvall
1. März 1900: Ernst Alm, der Sieger des ersten Wasalaufs im Jahre 1922
1. März 1914: Tor Aulin, der Lehrer von August Strindberg
1. März 1929: Eine Straßenbahn, die mit Benzin fährt
1. März 1937: Lebenslängliche Haft für den Spion Stig Bergling

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen