Am 27. August 1922 fand in Schweden eine Volksumfrage statt, die entscheiden sollte, ob Alkohol in Schweden vollständig verboten werden soll oder frei verkauft werden darf. Diese Entscheidung hat die Alkoholpolitik des Landes bis heute beeinflussen und führte 1923 zum staatlichen Monopol für den Alkoholverkauf, die heutige Systembolaget, obwohl 50,8 Prozent der Schweden für den freien Verkauf von alkoholischen Getränken gestimmt hatten.
Bei der Volksumfrage verhielten sich, außer der Kommunistischen Partei Schwedens, alle Parteien mehr als Beobachter und wollten, vor einer politischen Entscheidung, die Meinung des Volkes kennenlernen. Für ein absolutes Alkoholverbot kämpften die in Schweden sehr gut organisierten Bewegungen der Antialkoholiker, die bei ihren Reden und auf ihren Plakaten den Alkohol als den Untergang jeder Familie darstellten und auf die hohen Kosten hinwiesen, die Alkoholiker für die Gesellschaft verursachen.
Jene, die das Alkoholverbot ablehnten, wählten mehr eine humoristische Kampagne und benutzten, unter anderem, ein Plakat von Albert Engström, das darauf hinwies, dass zu einem Krebsessen auch Alkohol gehört. Interessant war bei der Auszählung der Stimmen, dass 63 Prozent der Frauen Alkohol verbieten wollten und 63 Prozent der Männer für einen freien Verkauf waren. Auch regional waren ähnliche Unterschiede zu bemerken, denn in Västerbotten stimmten 81 Prozent der Bevölkerung für ein absolutes Verbot von Alkohol und in Skåne waren 81 Prozent der Bevölkerung gegen das Verbot.
Nach der Auswertung der Volksumfrage wählte das Parlament eine Entscheidung, die keine der beiden Seiten wirklich befriedigte und führte die bereits vorher bestimmte restriktive Alkoholpolitik fort, wollte jedoch nun nicht mehr so weit gehen den Verkauf von Wein, Bier und Schnaps ganz zu verbieten. Trotz dem Sieg der Befürworter des freien Alkoholverkaufes wurde nach der Volksumfrage Starkbier verboten und der Verkauf von Alkohol staatlich geregelt, eine Entscheidung, die im Grunde bereits vor der Volksumfrage gefällt war.
27. August 1756: Gustav III. schafft in Schweden die Tortur ab
27. August 1973: Johan Norberg, der Schriftsteller für Globalisierung und Kapitalismus
Bei der Volksumfrage verhielten sich, außer der Kommunistischen Partei Schwedens, alle Parteien mehr als Beobachter und wollten, vor einer politischen Entscheidung, die Meinung des Volkes kennenlernen. Für ein absolutes Alkoholverbot kämpften die in Schweden sehr gut organisierten Bewegungen der Antialkoholiker, die bei ihren Reden und auf ihren Plakaten den Alkohol als den Untergang jeder Familie darstellten und auf die hohen Kosten hinwiesen, die Alkoholiker für die Gesellschaft verursachen.
Jene, die das Alkoholverbot ablehnten, wählten mehr eine humoristische Kampagne und benutzten, unter anderem, ein Plakat von Albert Engström, das darauf hinwies, dass zu einem Krebsessen auch Alkohol gehört. Interessant war bei der Auszählung der Stimmen, dass 63 Prozent der Frauen Alkohol verbieten wollten und 63 Prozent der Männer für einen freien Verkauf waren. Auch regional waren ähnliche Unterschiede zu bemerken, denn in Västerbotten stimmten 81 Prozent der Bevölkerung für ein absolutes Verbot von Alkohol und in Skåne waren 81 Prozent der Bevölkerung gegen das Verbot.
Nach der Auswertung der Volksumfrage wählte das Parlament eine Entscheidung, die keine der beiden Seiten wirklich befriedigte und führte die bereits vorher bestimmte restriktive Alkoholpolitik fort, wollte jedoch nun nicht mehr so weit gehen den Verkauf von Wein, Bier und Schnaps ganz zu verbieten. Trotz dem Sieg der Befürworter des freien Alkoholverkaufes wurde nach der Volksumfrage Starkbier verboten und der Verkauf von Alkohol staatlich geregelt, eine Entscheidung, die im Grunde bereits vor der Volksumfrage gefällt war.
27. August 1756: Gustav III. schafft in Schweden die Tortur ab
27. August 1973: Johan Norberg, der Schriftsteller für Globalisierung und Kapitalismus
Copyright: Herbert Kårlin
Diese Alkoholpolitik hat Schweden bis heute einen Pro-Kopf-Alkoholkonsum gebracht, der nur rund halb so gross ist als derjenige der meisten andern europäischen Staaten. (Ausnahmen sind Island und Norwegen mit ähnlicher Politik.) Diese stehen unter dem prägenden Einfluss der Alkoholindustrie und versuchen auch im Verbund der EU, die Niedrigkonsumländer zur Liberalisierung zu zwingen. Schweden brachte dies bereits einen Anstieg des Konsums mit unerwünschten Folgen.
AntwortenLöschenAuch zu erwähnen wäre, dass die "gut organisierten Bewegungen der Antialkoholiker" in Schweden grossen Anteil an der kulturellen Entwicklung der Bevölkerung haben.
Der einzige Nachteil, den ich bei der schwedischen Alkoholpolitik sehe, ist der steigende "private" Import, der sogenannte Grenzhandel, der es unmöglich macht den Konsum wirklich zu erfassen. Beim Schwarzhandel werden zudem Jugendliche mit Alkohol versorgt, was sicher nicht wünschenswert ist, aber eine echt ideale Lösung gibt es wohl nicht.
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