Sonntag, 19. Februar 2012

Georg Heinrich von Görtz wird hingerichtet

Am 19. Februar 1719 wurde Georg Heinrich von Görtz in Stockholm hingerichtet, ein deutscher Politiker des Hauses Holstein-Gottorp, der von Karl XII. zum wichtigsten Mann Schwedens, nach dem König selbst natürlich, ernannt wurde. Seine größte Leistung war, dass er den schwedischen Haushalt, der durch den nordischen Krieg extrem belastet war, ausgleichen konnte, wenn auch mit Maßnahmen, die ihn zur unbeliebtesten Persönlichkeit des Landes machte.

Um die Staatskassen zu füllen, durfte Georg Heinrich von Görtz die gesamte Wirtschaft und insbesondere den Export überwachen und steuern. Görtz zeigte sich hier sehr einfallsreich und belegte selbst auf Perücken und Tabak Steuern, was ihm die Feindschaft des Adels und der einfachen Leute gleichzeitig zuzog. Als er dann auch noch alle Kupfer- und Silbermünzen beschlagnahmte und gegen Notmünzen austauschte, gab es, außer dem König, kaum noch jemanden, der ihn bei seinen damals sogar absolut notwendigen Maßnahmen unterstützte.

Als Karl XII. dann im Jahre 1718 in Norwegen umkam, wurde Görtz unmittelbar von Fredrik von Hessen, dem Ehemann der Königin Ulrika Eleonora, im heutigen Tanumshede festgenommen und in Stockholm vor Gericht gestellt. Nach den Anklagen hatte der den schwedischen Staat ruiniert, den König zu gefährlichen Vorhaben verleitet und den nordischen Krieg künstlich in die Länge gezogen. Georg Heinrich von Görtz wurde, entgegen damaligem Recht, kein Verteidiger genehmigt und die Jury setzte sich ausschließlich aus seinen Feinden zusammen. Das Todesurteil war daher eine logische Folge. Um Görtz noch mehr zu erniedrigen, wurde ihm auch keine Beerdigung genehmigt, sondern sein Körper im Galgenhügel vergraben.

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Copyright: Herbert Kårlin

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