Freitag, 27. April 2012

Die Gründung der Stadt Kiruna

Am 27. April 1900 wurde die nördlichste Stadt Schwedens gegründet, nämlich Kiruna, auch wenn bereits vorher einige kleinere Häuser dort standen und der Ort unter der Bezeichnung Luossavárri, nach dem Namen des Berges, bekannt war. Die Gründung Kirunas sollte die Zukunft Lapplands verändern und das Leben der Sami, die bisher die Gegend als ihre eigene betrachteten, nachhaltig verändern, denn nichts sollte je mehr so sein wie bis zum Jahre 1900.

Als Gründer der Stadt Kiruna betrachtet man Hjalmar Lundbohm, den damaligen technischen Direktor des Grubenwerkes LKAB, einer Aktiengesellschaft, die noch heute dem schwedischen Staat gehört und nur zehn Jahre vor der Gründung Kirunas gegründet worden war. Von Beginn an wollte man die reichhaltigen Erze dort abbauen, was sich jedoch vor dem Bau der Malmbanan (Eisenbahn) zwischen Luleå und Narvik als nahezu unmöglich erwies. Erst mit der Einweihung der ersten Teilstrecke im Jahre 1888 und vor allem der Linie nach Narvik, die 1902 eröffnet wurde, begann sich der Abbau des Erzes zu lohnen und Kiruna konnte sich entwickeln.

Allerdings war Kiruna zu Beginn des 20. Jahrhunderts alles andere als eine Stadt, denn den Beginn machten einige Stugor, die den Arbeitern als Unterkunft dienten. Erst ab 1908 wurde Kiruna dann als Gemeinde betrachtet und ihre Entwicklung geplant, und 1948 wurde dann die gesamte Umgebung zur Stadt ernannt. Bis zur Gemeindereform im Jahre 1971 rechnete Kiruna, trotz der relativ geringen Einwohnerzahl, flächenmäßig als die größte Stadt Schwedens. Nach knapp über 60 Jahren muss Kiruna nun, nach dem in Afrika verurteilten Modell, jedoch umziehen und ein Teil der Bevölkerung Kirunas wird durch die ausgedehnten Bergwerksaktivitäten aus der jüngsten Stadt Schwedens vertrieben.


27. April 1900: Die Geburt Kirunas und ihre Flucht
27. April 1971: Inge Schiöler, der schwedische Maler der kräftigen Farben 

Copyright: Herbert Kårlin

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