Mittwoch, 27. Juni 2012

Sophie Adlersparre und die schwedische Frauenbewegung

Am 27. Juni 1895 starb in Södertälje Sophie Adlersparre, eine schwedische Freiherrin, die sich zu einer der Pioniere der schwedischen Frauenbewegung entwickelte, auch wenn sie nur selten mit ihrem tatsächlichen Namen an die Öffentlichkeit trat, sondern ihre Arbeiten meist mit S.L-d unterzeichnete und unter dem Pseudonym „Esselde“ auftrat. Dies hing allerdings auch damit zusammen, dass ihr Ehemann, Axel Adlersparre, im Reichstag vertreten war und eine wichtige Rolle in der schwedischen Politik spielte.

Dass Sophie Adlersparre zur Frauenbewegung kam, lag vermutlich an ihrer Kindheit und Jugend, denn ihr Vater, Oberstleutnand und Freiherr Erik Gabriel Knutsson Leijonhufvud, hatte in seinem Heim sehr häufig ausländischen Besuch, wo alle zeitnahen inländischen und ausländischen Fragen diskutiert wurden. Sophie gewann hier ihr Weltbild und bald war die Schriftstellerin Fredrika Bremer ihr größtes Vorbild, die Bekämpfung von sozialen Problemen und Frauenkampf in engem Zusammenhang sah und, unter anderem, auch das Rote Kreuz in Schweden gründete.

Im Jahre 1859 gründete Sophie Adlersparre, gemeinsam mit ihrer Jugendfreundin Rosalie Roos, die „Tidskrift för hemmet“, gründete dann eine Schule für Mädchen der Arbeiterschicht, öffnete einen Leseraum für Frauen und gründete schließlich auch „Handarbetets vänner“. Sophie war dann eine der Mitgründerinnen des Vereins für Kinder mit Lernschwierigkeiten, eine Gruppe, die bis dahin in Schweden unbeachtet geblieben war. Dass Sophie Adlersparre dann den „Giftaprocessen“ einleitete, brachte ihr einige Zeilen in einem Brief Strindbergs, in dem er ausdrückte, dass er ihr das Nasenbein brechen werde, da Sophie seiner damaligen Frau Siri von Essen ihre Tat bekannte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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