Donnerstag, 21. Juni 2012

Der schwedische Vorname Alf und die nordische Mythologie

Der schwedische Vorname Alf, bisweilen auch Alv geschrieben, kommt vom isländischen Wort álfr und gehört mit zu den ältesten Vornamen Schwedens. Die abgeleiteten Vornamen Alvar, Alfred, Alfhild oder auch Alva sind alle erst Jahrhunderte später entstanden. Am 21. Juni haben allerdings, nach den schwedischen Kalendern, nur die rund 25.000 Alv und die knapp 7000 Alvar ihren Namenstag. Die meisten Männer mit diesem Vornamen werden allerdings nicht Alf, sondern umgangssprachlich „Affe“ genannt, was im Deutschen eine vollkommen andere Bedeutung hat.

Der Name Alf kann, dank einer Inschrift in einem Runenstein, bis ins elfte Jahrhundert zurückverfolgt werden und taucht ab dieser Zeit permanent in Schweden auf, wobei Alf zwischen 1920 und 1950 regelrecht zu einem Modename Schwedens wurde und heute wieder in Vergessenheit gerät. Nur noch etwa 100 Neugeborene erhalten gegenwärtig jedes Jahr diesen nordischen Vorname und nur in Einzelfällen gilt er auch als Rufname. Nach der unbestätigten Geschichte Schwedens war Alf ein Sohn Alriks. Nach der isländischen Sage Heimskringla regierte er, gemeinsam mit seinem Bruder Yngve, über Schweden, tötete seinen Bruder und wurde dann von diesem, bereits im Todeskampf, ebenfalls getötet.

Weitaus angenehmer klingt dann die Deutung der Herkunft des Namens in denen die nordische Mythologie im Vordergrund steht, denn danach haben die „álfar“ Elfen, die, je nach der gewählten Sage, göttliche Eigenschaften oder aber werden als mystische Naturwesen betrachtet. Nach Snorres Edda unterscheidet man dann noch die himmlischen „ljusalver“ (Lichtelfen) und die „mörkalver“ (Dunkelelfen), die in Erdhöhlen leben. Dass der Vorname Alf nicht mit einem v geschrieben wird, beruht darauf, dass man in diesem Fall die Rechtschreibreform von 1906 missachtet und ausdrücken will, dass dieser Vorname noch aus der vorchristlichen Zeit Schwedens kommt.


21. Juni 1903: Alf Sjöberg, der Revolutionär des schwedischen Theaters
21. Juni 1874: Das Nordlicht und Anders Jonas Ångström

Copyright: Herbert Kårlin
 

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