Mittwoch, 19. September 2012

Carl Milles, einer der grössten Skulpteure Schwedens

Carl Milles, der bei Geburt noch Carl Andersson hieß, starb am 19. September 1955 im sogenannten Millesgården auf Lidingö, wo er sich regelmäßig im Sommer aufhielt und den er und seine Frau Olga Milles bereits 1936 in Form einer Stiftung dem schwedischen Volk geschenkt hatte. Die Anlage, die heute ein Skulpturengarten und ein Museum ist, war beim Tode von Carl Milles nahezu fertig, wobei man dort nicht nur Skulpturen findet, die der Künstler, aber auch seine Frau, in Schweden fertigte, sondern auch zahlreiche Werke, die in den USA entstanden.

Im Alter von 17 Jahren begann Carl Milles eine Schreinerlehre, wobei er jedoch unmittelbar Abendkurse am Konstfack (damals noch Technische Schule) in Stockholm besuchte, wo er nur drei Jahre später ganztägig zu studieren begann. Als er 1897 vom Verein der Kunsthandwerker ein Stipendium in Höhe von 200 Kronen erhielt, begab er sich nach Paris, wo er sich für mehrere Jahre niederließ und unter anderem an der Ecole des Beaux-Arts studierte. In Paris war er von den Arbeiten Auguste Rodins so beeindruckt, dass ihn diese Art der Skulptur nie wieder los ließ, was man beim Betrachten seiner Werke deutlich erkennen kann.

Carl Milles, der in Schweden als künstlerisches Genie betrachtet wird, und sich auch selbst als solches betrachtete, legte sich vor und während des Zweiten Weltkriegs mit allen damals als fortschrittlich betrachteten Journalisten und Medien Schwedens an, da er, im Gegensatz zur Mehrheit der Künstler und Journalisten der Zeit, ein absoluter Bewunderer von Hitler, Mussolini und Franco war, die in seinen Augen ein klares Ziel vor Augen hatten und ihre Länder "reinigen" würden. In diesem Rahmen verteidigte er auch jede völkerfeindliche Maßnahme dieser Staatsmänner. Im gleichen Jahr als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging wurde Carl Milles indes amerikanischer Staatsbürger.


Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer

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