Dienstag, 11. Dezember 2012

Terroristisches Attentat im weihnachtlichen Stockholm

Am 11. Dezember 2010 erfolgten im zentralen Stockholm im Abstand von nur zehn Minuten zwei Explosionen. Am Ort der Tat wurde ein sterbender Mann entdeckt, der, wie sich später herausstellte, der terroristische Attentäter Taimour Abdulwahab al-Abdaly war. Obwohl sich die Tat in der Vorweihnachtszeit ereignete und sehr viele Personen auf den Straßen waren, wurden nur zwei Passanten verletzt und der Sachschaden hielt sich in Grenzen.

Auch wenn die Presse unmittelbar von einem Selbstmordattentäter berichtete, so wollte dies die Stockholmer Polizei nie bestätigen. Sicher ist jedoch, dass die geplante Tat missglückte, denn der Audi, der auf der Olof Palmes Gata explodierte richtete einen verhältnismäßig geringen Schaden an und bei der Explosion in der Bryggargatan wurden zwei Personen verletzt. Die Polizei war über ihre Erkenntnisse extrem verschwiegen und das Aftonbladet meldete, dass der Attentäter einen Gürtel mit sechs Rohrbomben trug, wovon eine explodierte, sowie eine Tasche mit Nägeln bei sich hatte. Sollte diese Aussage stimmen, so explodierte eine der Röhren frühzeitig und der Täter plante die Bombe an einem sehr frequentierten Platz, zum Beispiel in einem Kaufhaus, anzubringen.

Auch wenn dieses Attentat dilettantisch ausgeführt war, so änderte es die Einstellung der schwedischen Regierung, die bis dahin Schweden nicht als ein von islamischen Extremisten bedrohtes Land hielt. Nur wenige Tage später veröffentlichte die schwedische Sicherheitspolizei Säpo einen Bericht über den gewaltbereiten islamischen Extremismus in Schweden, was auch dazu führte, dass das Abhören von Telefongesprächen erleichtert wurde und dass eine bedeutende Anzahl an Personen permanent überwacht wird. Mit diesem Attentat war der islamische Terrorismus offiziell nach Schweden gekommen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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