Sonntag, 19. Mai 2013

Jean Eric Rehn und der gustavianische Stil Schwedens

Als der Architekt und Graveur Jean Eric Rehn am 19. Mai 1793 starb, hatte er zwar einige interessante Gebäude Schwedens gebaut, so das Schloss Österby und das Schloss Väsby im Uppland, sowie das Schloss Ljung in Östergötland. Seine wahre Stärke war jedoch nicht die Architektur, sondern das Design und die Gravur zumal er  hier, durch den Einfluss des Stiles des französischen Königs Ludwig XVI. der Gründer des gustavianischen Stils war, eine der bedeutendsten Kunstrichtungen Schwedens.

Ursprünglich war Jean Eric Rehn als Zeichner von Befestigungen beim Militär beschäftigt, aber als er dann mit 23 Jahren nach Paris geschickt wurde um die Gravur zu studieren, wurde er Schüler des französischen Meisters Jacques-Philippe Le Bas, der ihn Jagdszenen stechen ließ. Nach seiner Rückkehr gehörte Rehn zu den wenigen Schweden, die in der Lage waren künstlerische Arbeiten als Kupferstiche zu liefern. Wie selbstverständlich begann Rehn daher französische Muster der schwedischen Mode anzupassen und wurde zum Modedesigner für Produkte aus Seide, Wolle und Leinen. So nebenbei begann er zusätzlich Tapetenmuster zu entwerfen und Muster für Juweliere und Porzellanfabriken zu zeichnen oder in Kupfer zu stechen. Mit der Zeit richtete er sogar eine Schule für Kupfergravur in der Kunstakademie ein.

Die Fähigkeit von Jean Eric Rehn als Graveur wurde natürlich auch am königlichen Hof bemerkt, was zur Folge hatte, dass der Künstler im Jahr 1755 von Königin Lovisa Ulrika nach Frankreich und Rom geschickt wurde um nach Ideen zu suchen, die man für die Einrichtung von Schlössern nutzen konnte. Als Rehn 16 Monate später nach Schweden zurückkehrte, gestaltete er den Anbau des Schlosses Drottningholm, richtete einige Räume des Stockholmer Schlosses ein und wurde von König Gustav III. gebeten auch Teile des Schlosses Gripsholm neu zu gestalten. Rehn hatte sich damit vom Zeichner von Befestigungen zu einem exklusiven Innenarchitekt entwickelt.


19. Mai 1951: Religionsfreiheit und Svenska Kyrkan in Schweden 
19. Mai 1956: Der schwedische Regisseur Kristian Petri

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen