Montag, 23. September 2013

Tystnaden, das Schweigen, von Ingmar Bergman

Am 23. September 1963 hatte Ingmar Bergmans Film Tystnaden (Das Schweigen) parallel in den Kinos Röda Kvarn und Fontänen in Stockholm Premiere, ein Film, der als eines der großen Meisterwerke des Filmers betrachtet wird, auch wenn sehr viele Länder den Film damals nur zensiert vorführten, da man die sexuellen Szenen des Filmes als zu freizügig betrachtete. Selbst in Schweden entging der Film nur sehr knapp der Schere der Zensur und viele Kritiker betrachteten den Film zudem als nichtssagend, da Bergmann hier die Bilder sprechen ließ und die Schauspieler, in einer der Hauptrolle Ingrid Thulin, sehr viel schweigen ließ.

Ingmar Bergman realisierte Tystnaden in einem Jahr, das er sich eigentlich „frei“ nehmen wollte um sich, mit Hilfe seiner damaligen Frau, Käbi Laretei, ganz um Johann Sebastian Bach kümmern zu können. Auch wenn sich der Filmer dann nur sekundär um Bach kümmerte und vor allem an seinem neuen Film arbeitete, spielt Bach in Tystnaden eine Schlüsselrolle, denn während man im Radio die Goldbergvariationen hört, entsteht der einzige Moment im Film in dem sich alle handelnden Personen nähern und nahezu eine Verständigung entsteht.

Tystnaden ist ein Film, der die Unmöglichkeit der Kommunikation in unserer Gesellschaft zeigt, einer Gesellschaft, die nur an der Oberfläche schwimmt und tiefe Gefühle aussperrt.  Bergman drückt dieses Problem mit einer Handlung aus, bei der drei Personen bei der Rückreise aus dem Urlaub in einem fremden Land und in einer fremden Stadt bleiben müssen wo jede sprachliche Verständigung ausgeschlossen ist. Diese Situation wirkt sich auf die drei Hauptfiguren, zwei Schwestern und den 13-jährigen Sohn einer der Schwestern, sehr unterschiedlich aus und führt selbst dazu, dass die Verständigung innerhalb der Dreiergruppe abbricht, eine Verständigung, die vielleicht nie wirklich existierte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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