Mittwoch, 30. September 2015

Die Gustavianische Opern in Stockholm

Gustav III. hatte den Wunsch in nächster Nähe des königlichen Schlosses in Stockholm eine Oper zu bauen, die gleichzeitig den Gustav Adolf Torg aufwerten sollte und Stockholm zum Ruf einer internationalen Metropole verhelfen sollte. Als Bauherren wählte der König Carl Fredrik Adelcranz, der selbst ein Liebhaber von Opern war und bereits als Architekt von monumentalen Bauten bekannt war. Die Anregungen für das Gebäude holte sich der Architekt aus Frankreich, dem Land der damaligen Kultur, wobei er sich beim Innenraum insbesondere von der Oper in Lyon beeinflussen ließ.

Als das Gustavianische Opernhaus am 30. September 1782 eingeweiht wurde, sollte dies eigentlich mit der Oper Aeneas i Carthago mit einem Libretto von Johan Henric Kellgren geschehen, aber da die dänische Solistin ohne Ankündigung Schweden verlassen hatte, musste man zu Cora och Alonzo greifen, dessen Libretto Gudmund Jöran Adlerbeth geschrieben hatte. Wie auch in Frankreich, war die Oper auch der Ort, an dem die Maskenbälle der schwedischen Hauptstadt abhalten wurde. Nicht einmal zehn Jahre nach der Einweihung der Oper wurde Gustav III. auch während eines dieser Maskenbälle ermordet. Der Raum in den der schwer verletzte König nach dem Angriff geführt wurde, ist der einzige der Gustavianischen Oper, der bis heute erhalten blieb.

Als die Maschinerie der Gustavianische Oper 110 Jahre nach der ersten Vorstellung hoffnungslos veraltet war, entschied sich Oscar II. das Gebäude abzureißen und durch eine moderne Oper zu ersetzen. In der Übergangszeit zwischen Abriss und dem Bau der heutigen Königlichen Oper, die an der gleichen Stelle errichtet wurde, baute man auf der Eingangsseite eine Theaterfassade auf die das frühere Schloss Tre Kronor darstellte. Die neue Oper sollte erneut nach französischem Vorbild erbaut werden, dieses Mal allerdings mehr dem Opernhaus in Paris ähnelt. Der Architekt, der für den Neubau zuständig war, weigerte sich auch die alte Fassade der ursprünglichen Oper zu behalten, benutzte jedoch die interessantesten Bauteile der Gustavianischen Oper in anderen Häusern Stockholms für die er zuständig war. Daher findet man nach heute an mehreren Stellen Stockholms Elemente der ersten Oper der Stadt.


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Copyright: Herbert Kårlin

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